Einen Punkt auf der Linie gerettet
Die Statistik der Zwoten bei Auswärtsspielen im Wuppertaler Stadion am Zoo ist eine durchaus kuriose. Blieb sie in den ersten acht Anläufen sieglos, folgten in den vier Saisons von 2018 bis 2022 vier Siege hintereinander. Nachdem in den nächsten Jahren wieder zwei Niederlagen zu Buche standen, wollten die Fortunen diesen Trend durchbrechen und im Kalenderjahr 2025 ihren zweiten Sieg im zweiten Auswärtsspiel holen.
Nach der unglücklichen Heimniederlage gegen Borussia Mönchengladbach II gab es mehrere Änderungen in der ersten Elf von Chefcoach Jens Langeneke. Die aus dem Profikader zurückgekehrten Danny Latza und Jan Boller ersetzten Tom Barth und den verletzten Elias Egouli, während der ebenfalls nicht fitte Lennard Wagemann von Gideon Guzy vertreten wurde. Bei winterlich-windigem Wetter erwischte die Zwote einen Blitzstart. Bereits nach vier Minuten wurde Kevin Brechmann bei einem Torabschluss von einem Gegenspieler abgegrätscht, sodass Schiedsrichter Alexander Ernst sofort auf Strafstoß entschied. Bei diesem trotzte Schütze Marius Zentler den mentalen Spielchen von WSV-Keeper Luyambula und versenkte flach in der linken Ecke zum 1:0 (5.). Die Gastgeber brauchten eine Weile, um sich von diesem frühen Gegentor zu erholen und machten es der Zwote-Abwehr zunächst nicht allzu schwer. Nach vorne machten die Flingeraner aber auch nicht mehr als nötig. Ein Distanzschuss von Zentler (15.) übers Tor und ein abgeblockter Nachschuss von Deniz Bindemann (32.) nach einer Ecke waren die einzigen offensiven Akzente in dieser Phase. Erst gegen Ende der ersten Halbzeit drehten beide Seiten noch etwas auf. Bei der Zwoten setzte Luca Majetic Rechtsverteidiger David Savic (36.) in zentraler Position vor dem Strafraum clever in Szene, der zog mit links knapp vorbei. Kurz später kam Brechmann (38.) zu einem harten Abschluss per Volley, der aber genau auf Luyambula landete. In der Offensive des Wuppertaler SV standen vor allem die ehemaligen Fortunen Bornemann und Hagemann im Mittelpunkt. Erstgenannter kam nach einem Freistoß am langen Pfosten zum Abschluss (35.), den der zum wiederholten Male fehlerfreie Zwote-Keeper Ben Zich parierte. Kurz vor der Pause ließ Savic sich folgenschwer überspielen, machte den Gastgebern viel zu viel Platz auf der linken Seite. Boller konnte die scharfe Hereingabe zunächst noch abwehren, aber dann war es natürlich Hagemann (40.), der mit einem Schlenzer den Ausgleich zum 1:1 besorgte, was auch der Stand nach 45 Minuten war.
In der zweiten Halbzeit konnten beide Teams den Schwung aus der Phase vor der Pause nicht mitnehmen. Sie neutralisierten sich beinah vollkommen und ließen zunehmend jegliche Präzision und Ideen im Offensivspiel vermissen. Eine seltene Chance bot sich, als ausgerechnet das Innenverteidiger-Duo der Zwoten weit in der gegnerischen Hälfte auftauchte. Boller spielte Brodersen mit einem geschickten Ball frei, der wiederum legte den Ball beinah von der Grundlinie in die Mitte für Majetic (56.), der aber nur das Außennetz traf. Eine lange Zeit verging, bevor das Spiel noch einmal Fahrt aufnahm. In den letzten zehn Minuten setzte der Wuppertaler SV zu einer Schlussoffensive an – eine Situation, mit der sich die Zwote in dieser Saison schon häufiger schwertat. Zunächst entschärfte Zich einen Distanzschuss von Terrazzino (83.), bevor Munsters (85.) aus spitzem Winkel verpasste. Den Höhepunkt der Halbzeit stellte eine sensationelle Rettungstat des Zwote-Kapitäns Boller (88.) dar, der für den bereits geschlagenen Zich mit perfektem Stellungsspiel auf der Linie einen sicheren Gegentreffer verhindern konnte. Ein letzter Kopfball von Munsters (90.) in der Nachspielzeit brachte dem WSV ebenfalls keinen Lucky Punch, sodass die Rot-Weißen doch einen Punkt mit nach Flingern bringen konnten. Sicherlich kein optimaler Verlauf der zweiten Hälfte, jedoch gilt es auch festzuhalten, dass das Team zu keinem Zeitpunkt eingebrochen ist und diesmal keinen späten Gegentreffer hinnehmen musste. Auch das Mitnehmen „dreckiger“ Punkte gehört zu einer Entwicklung und sollte die Hoffnungen auf einen Punktgewinn gegen den Tabellenführer MSV Duisburg in der kommenden Woche keineswegs dämpfen. (PL)
Spiele der Teams
Aufstellung:
Wuppertaler SV
LuyambulaNishiGembaliesWimmerMunstersSaricHagemannOcanseyBornemannDemirErcan
Fortuna Düsseldorf U23
ZichSavicBollerBrodersenGuzyLatzaZentlerMajeticGarlippBindemannBrechmann
Stadion:
Stadion am Zoo
Zuschauer
1266
Schiedsrichter
Alexander Ernst