Zwote-Coach Jens Langeneke vertraute weitgehend auf das Personal, das in der Vorwoche einen Punkt in Wuppertal holen konnte. Lediglich Tom Barth stand anstelle von Marius Zentler in der ersten Elf. Der MSV, der mit einem von ehemaligen Fortunen durchsetzten Kader anreiste, hatte zuletzt selbst mit einigen Problemen zu kämpfen und blieb trotz Tabellenführung drei Spiele hintereinander sieglos. So rechnete sich die Zwote trotz tabellarisch unterschiedlicher Ausgangspositionen durchaus etwas aus, und so war von Beginn an kaum ein Unterschied zwischen beiden Teams zu sehen. Die einzige nennenswerte Szene der Anfangsphase hatten allerdings die Duisburger, aber den Versuch von Symalla (7.) entschärfte der gewohnt sichere Zwote-Schlussmann Ben Zich mit einer guten Reaktion. Fortan stellte sich ein sehr mittelfeldlastiges Geschehen ein, bei dem kaum eine Kombination nicht vom Gegner bereits im Ansatz verhindert wurde – beiden Teams war es auch anzumerken, dass sie das Risiko so früh nicht suchen wollten. Wenn es Torannäherungen gab, resultierten diese zumeist aus Standardsituationen, aufs Tor kamen die Bälle aber lange Zeit nicht. Dies änderte sich erst nach einer halben Stunde, als ein Freistoß von Danny Latza (29.), beinah an der Seitenlinie ausgeführt, immer länger wurde und von MSV-Keeper Braune gerade so über die Latte gelenkt werden konnte. Die anschließende Ecke wurde den Fortunen zum Verhängnis. Nachdem die Duisburger den Ball hoch geklärt haben, verlor David Savic – eventuell durch die tief stehende Sonne beeinträchtigt – die Orientierung, sodass Dittgen (30.) frei durch war und flach in die lange Ecke zum 0:1 vollendete. Dies gab den Gästen aber keinesfalls Oberwasser, sondern das Spiel plätscherte ausgeglichen weiter wie vor dem Treffer. So ging es ohne weitere Großchancen mit dem einen Treffer in die Pause.

Die zweite Halbzeit hatte in Sachen Highlights ähnlich wenig zu bieten wie die erste. Spannend wurde es allerhöchstens wieder, wenn Standards im Spiel waren. So verpasste Kapitän Jan Boller (49.) nach einer Ecke per Kopf. Auch die offensiven Einwechslungen von Zentler und Kilian Skolik brachten zunächst keine Strafraumszenen. Der MSV machte weiterhin wahrlich nicht mehr als nötig, seinen Vorsprung zu verteidigen, hatte gar bis Schlusspfiff nicht eine weitere Szene, das Tor der Zwoten zu gefährden. Die Rot-Weißen konnten daraus aber kaum Kapital schlagen, taten sich unheimlich schwer, die kompakt stehende Duisburger Defensive zu überwinden. Die eine große Chance der zweiten Halbzeit hatte dann aber doch die Zwote. Nach einer Flanke von Kevin Brechmann brachte Skolik (73.) den Ball mit der Fußspitze in Richtung Tor, drückte ihn aber doch ein gutes Stück über die Latte. In der Schlussphase, die sich fast exklusiv in der Hälfte der Gäste abspielte, fanden die Fortunen einfach nicht die entscheidende Lücke. Lennart Garlipp (81.) versuchte es mal mit einem Distanzschuss, aber auch dieser landete nicht am erwünschten Ziel. So blieb es in einem „klassischen 0:0-Spiel“ beim Endstand von 0:1. Auch wenn dieser Punktverlust sich mehr als unnötig anfühlt, sollte die Zwote einer Niederlage gegen den Tabellenführer nicht allzu lang hinterhertrauern, denn die Spiele gegen ihre direkte Konkurrenz folgen zu großen Teilen noch. Am nächsten Spieltag kann sie sich allerdings noch einmal gegen eines der besten Teams der Liga messen, wenn sie bereits fünf Tage nach dem MSV-Spiel in Lotte gastiert. (PL)