Zwote: Seit fünf Spielen in Köln ungeschlagen
Ein Experte der Reviersport hatte der Zwoten eine 2:5-Niederlage prognostiziert, doch die Stadionzeitschrift „Der Viktorianer“ hatte mit seiner Überschrift „Spannendes Duell mit Düsseldorf“ die besseren Auguren des rheinischen Fußballs in ihren Reihen, denn genau das bekamen die 733 Zuschauer dieser Begegnung im Sportpark Höhenberg zu sehen.
Die Flingeraner, dieses Mal mit den Lizenzspielern Christian Gartner, Gerrit Wegkamp, Ben Halloran und Muhammet Karpuz in der Anfangsformation, ließen sich gar nicht erst auf eine Abtastphase ein, sondern spielten von Anfang an selbstbewusst nach vorne. Die Gastgeber nahmen die Herausforderung an, und somit entwickelte sich ein temporeiches Spiel, das in den ersten 25 Minuten der ersten Halbzeit auch geprägt war vom Duell zwischen Tim Boss und dem schnellen, trickreichen Fatih Candan, der den Zwote-Keeper dreimal aus bester Position nicht überwinden konnte. Auch Sebastian Glasner und Lukas Nottbeck scheiterten in dieser Phase am reaktionsschnellen Boss. Die Flingeraner hatten ebenfalls einige gute Chancen, wie beispielsweise durch den schnellen Ben Halloran, die aber nicht konsequent genug ausgespielt wurden. Im Angriff der Zwoten machte sich das Fehlen des verletzen Timm Golley bemerkbar, der ganze Abwehrreihen zur Verzweiflung bringen kann. Dann ging es plötzlich Schlag auf Schlag. Eren Taskin, der sich in den letzten Wochen auf unspektakuläre aber höchst effiziente Weise zu einem wertvollen Spieler im Mittelfeld entwickelt hat, erzielte nach Zuspiel von Wegkamp mit seinem fünften Saisontreffer die Führung der Zwoten. Die Freude währte allerdings nicht lange, denn nur wenige Minuten später konnte der ehemalige Fortune Claus Costa nach einer Ecke per Kopf ausgleichen.
In der zweiten Spielhälfte sahen die Zuschauer ein intensives Spiel, in dem sich keine der beiden Mannschaften versteckte und das von der Spannung lebte, ob es eine der beiden Mannschaften würde für sich entscheiden können. Die Fortunen standen sicher in der Abwehr, Samuel Piette agierte im Mittelfeld wie ein Fels in der Brandung, und der erneut überragende Kapitän Christian Weber, der ein großes Laufpensum absolvierte, war trotz seiner eigentlichen Position als linker Außenverteidiger auf dem gesamten Rasen präsent. Was fehlte, war die entscheidende Durchschlagskraft in der Offensive. Doch auch die Gastgeber, die den Druck ständig erhöhten, kamen außer in der 85. Minute durch Nottbeck, der Boss mit einem Kopfball aus sechs Metern noch einmal zu einer Glanzparade zwang, zu keinen nennenswerten Chancen mehr. Somit trennte man sich am Ende eines Spiels, das die eine wie die andere Mannschaft mit etwas Glück auch hätte gewinnen können, mit einem insgesamt leistungsgerechten Remis. Die Zwote hat mit einer großartigen Mannschaftsleistung einen wichtigen Punkt gegen einen starken Gegner erkämpft, und Köln bleibt für sie nach fünf Spielen ohne Niederlage weiterhin ein gutes Pflaster. (RR)
Taskin Aksoy: „Ich bin mit diesem einen Punkt durchaus zufrieden und nehme diesen gerne mit. Es wäre auch mehr drin gewesen, aber man soll nicht zu vermessen sein. Die Kölner haben am Ende alles nach vorne gehauen, und es bestand immer die Befürchtung, dass wir noch ein Tor kassieren. Eine U 23 macht auch noch Fehler, und gespielt hat sie gegen eine Mannschaft von hoher Qualität. Die Meisterschaft führt diese Saison nur über die Viktoria.“
Spiele der Teams
Aufstellung:
Viktoria Köln
KoczorHicklReicheLöhdenSchäferNottbeck (87. Giese)WunderlichStaffeldtCosta (84. Spinrath)CandanGlasner
Trainer
Claus-Dieter Wollitz
Fortuna Düsseldorf U23
BossKarpuzUrbanLangenekeWeberPietteTaskinGartner (88. Goralski)EratHalloran (90. Rami)Wegkamp (84. Fejzullahu)
Trainer
Taskin Aksoy
Stadion:
Zuschauer
733
Schiedsrichter
Jörn Schäfer (Iserlohn)