Zwote: Müheloser Sieg mit kleinen Wacklern
Mit einer erneut auf vielen Positionen veränderten Formation als noch im letzten Spiel gelang der Zwoten vor einer leider nur mageren Zuschauerkulisse ein weiterer auch in der Höhe verdienter Heimsieg.
Den größten Mannschaftsteil stellten dieses Mal gleich sechs Spieler aus der ehemaligen U 19 der Fortuna. Im Tor Robin Heller, in der Abwehr Robin Urban, im Mittelfeld Samuel Piette, Kaan Akca und Mergim Fejzullahu und Ihlas Bebou im Angriff. Da der zuletzt auf der rechten Abwehrseite eingesetzte Bastian Müller verletzt ausfiel und Muhammet Karpuz zur ersten Mannschaft beordert worden war, übernahm Tugrul Erat eine Doppelfunktion als rechter Außenverteidiger und Außenstürmer.
Das neu formierte Mittelfeld profitierte von Anfang an mit einem schnellen Kombinationsspiel sichtlich von der Tatsache, dass die einzelnen Spieler schon lange zusammenspielen und mit ihren Spielweisen vertraut sind. Die Flingeraner ließen erst gar keine Zweifel aufkommen, wer Herr im Haus war, und zogen ein druckvolles Spiel auf, das den Gästen kaum Raum zum Atmen ließ. Folgerichtig fiel auch bereits nach zehn Minuten der Führungstreffer. Eren Taskin setzte sich trickreich auf der rechten Seite durch, spielte auf Gerrit Wegkamp, von dessen Oberschenkel sprang der Ball zu Kaan Akca, der sicher verwandelte. Danach spielten weitgehend nur noch die Flingeraner. Sie ließen den Ball sicher durch die eigenen Reihen laufen, so dass der Gegner teilweise minutenlang dem Geschehen nur hinterherlief. Vor dem Tor agierten sie allerdings häufig zu verspielt und versäumten es trotz guter Ansätze bis zum Halbzeitpfiff, das zur Sicherung der Führung wichtige zweite Tor zu erzielen.
Im zweiten Durchgang bestimmte die Zwote weiterhin das Spiel und baute nach sieben Minuten endlich auch ihre Führung aus. Soufian Rami, der in der Halbzeitpause für Gerrit Wegkamp eingewechselt wurde, spielte mit einem (abseitsverdächtigen) Steilpass vier (!) Spieler blank. Der ballführende Bebou hatte die Wahl zwischen Taskin, Akca und Fejzullahu, entschied sich für den Letztgenannten, der den Ball sicher ins Tor beförderte. Die Gäste aus Ostwestfalen versuchten nun, ihrerseits den Druck zu erhöhen und kamen durch eine Standardsituation zum Anschlusstreffer durch Soner Dayangan, der einen Freistoß mit dem Rücken zum Tor mit einem Seitfallzieher ins Netz hämmerte. Nach diesem Treffer änderte sich das Bild auf dem Rasen zunächst, denn die Wiedenbrücker witterten Morgenluft, kombinierten jetzt sicherer, gingen aggressiver in die Zweikämpfe, und prompt kam es in den Reihen der Flingeraner zu ersten Wacklern, die dazu führten, dass fast der Ausgleich gefallen wäre, hätte Mergim Fejzullahu nicht einen Schuss noch auf der Linie abwehren können. Dieses rund zehnminütige Hoch des Gegners kam als wichtiger Weckruf in einer Phase, in der die Zwote in Gefahr gewesen war, sich durch ihre eigene Dominanz „einzulullen“. Lautstark angetrieben von Kapitän Christian Weber agierten die Spieler nun wieder konzentrierter und übernahmen erneut die Regie. Für den Ausbau der trotz des Spielverlaufs nur knappen Führung sorgte Tugrul Erat. Der pfeilschnelle Flügelspieler sprintete mit dem Ball die rechte Außenbahn entlang, setzte sich an der Torauslinie im Strafraum durch und ließ dem SC-Torwart Marcel Hölscher mit einem Flachschuss ins lange untere Toreck keine Chance. Mit diesem Treffer war der Widerstand der Gäste gebrochen. In der 84. Minute sah Samuel Piette für wiederholtes Foulspiel die Gelb-Roten Karte. Auch Trainer Taskin Aksoy musste aufgrund eines wohl zu lauten Engagements an der Seitenlinie die restliche Spielzeit von der Tribüne aus beobachten. Kurz vor dem Abpfiff bereitete dann Erat noch das Tor von Eren Taskin zum 4:1-Endstand vor. (RR)
Taskin Aksoy: „Ich freue mich natürlich über die drei Punkte, auch wenn der Spielverlauf nicht so eindeutig war. Mit sechs ehemaligen U19-Spielern auf dem Rasen konnten wir von einer gewissen Eingespieltheit profitieren. Wir haben in der ersten Halbzeit versäumt, das zweite Tor nachzulegen. Ob unserem zweiten Tor ein Abseits vorausgegangen war, kann ich nicht sagen. Nach dem Anschlusstreffer aus einer Standardsituation heraus haben wir einfache Fehler produziert. Hätte Mergim nicht auf der Linie geklärt und wäre noch der Ausgleich gefallen, kann das Spiel auch anders ausgehen. Mit dem dritten Treffer konnten wir aber dann doch alles klar machen.“
Spiele der Teams
Aufstellung:
Fortuna Düsseldorf U23
HellerEratUrbanLangenekeWeber (C)PietteTaskinAkca (81. Fahrian)Fejzullahu (88. Aydin)Wegkamp (46. Rami)Bebou
Gelbe Karten
Akca
Gelb-Rote Karten
Piette (84., wiederholtes Fouspiel)Trainer
Taskin Aksoy
SC Wiedenbrück
HölscherVolkmer (80. Jansen)NjambeCzysczon (C)SumelkaWasseyStrickmannStudtruckerBrisevac (75. Knetsch)DayanganPollok (46. Langemann)
Trainer
Theo Schneider
Stadion:
Paul-Janes-Stadion
Zuschauer
100
Schiedsrichter
Thomas Altgeld (Witten)