Das Siegen verlernt
Es gibt Spiele, nach denen immer wieder den Satz fällt: „Da war mehr drin." Diese Aussage trifft definitiv auf das Spiel der Zwoten im Leimbachstadion gegen die Sportfreunde Siegen zu. Dass am Ende dann nicht mehr herauskam als eine weitere Niederlage, lag zu einem großen Teil auch an der seit einigen Wochen zu beklagende Abschlussschwäche der Fortunen.
Dabei hätten die Flingeraner, die von Beginn an aggressiv nach vorne spielten, bereits in den ersten sieben Minuten die Zeichen auf Erfolg stellen können. Nach einem Angriff über Djordje Babic wurde ein Schuss von Eren Taskin zur Ecke abgefälscht. Den von Muhammet Karpuz ausgeführten Eckball köpfte Leander Goralski an die Querlatte. An der anschließenden Serie von Torchancen waren fast alle Angriffs- und Mittelfeldspieler beteiligt. Giannis Gianniotas versuchte den Abpraller mit einem Heber ins Tor zu bringen, doch der Ball landete auf der Latte, sprang zurück ins Feld zu Aliosman Aydin, der die Kugel aus kurzer Distanz erneut an das Quergebälk setzte. Schließlich eroberte Robin Urban noch einmal den Ball, aber diese turbulenten Szenen der Fortunen mit hochkarätigen Torchancen blieben schließlich erfolglos. Die Gastgeber waren nun ebenfalls wach und kamen ihrerseits zu gefährlichen Chancen, doch Abdelkader Maouel scheitertet in einer Eins-gegen-Eins-Situationen an Robin Heller (17.), und Manuel Glowacz bekam freistehend keinen Druck hinter den Ball, der somit eine sicher Beute für den Zwote-Keeper wurde (18.). Es entwickelte sich zwischen beiden Mannschaften ein intensives Spiel auf Augenhöhe, das Levan Kenia (35.) mit einem Freistoß, der aber nur das Lattenkreuz traf, fast zugunsten der Flingeraner gedreht hätte. Beim direkten Gegenzug bewahrte Heller seine Mannschaft zunächst mit einer ganzen Serie von Glanztaten vor dem Rückstand (36., 38. und 40.), aber gegen den Kopfball (41.) von Richard Weber nach einer Ecke aus kürzester Distanz war auch er machtlos. Mit dieser für die Sportfreunde eher glücklichen Führung ging es in die Halbzeitpause.
Der zweite Durchgang des Spiels war geprägt von Kampf, Laufbereitschaft aber auch vielen Fehlpässen auf beiden Seiten. Beiden Mannschaften fehlte die Durchschlagskraft nach vorne, so dass die meisten Angriffe in den beiden sicher agierenden Abwehrreihen endeten. Nach einem Pfostentreffer der Gastgeber war es Kapitän Jens Langeneke, der seine Spieler in der letzten Viertelstunde noch einmal zu einer Schlussoffensive antrieb. In dieser Phase zeigte sich, dass der Wortlaut eines auf der Gegengerade hängenden Transparents der Siegener – „Blanke Nerven Siegerland“ – wohl mit Bedacht gewählt worden war, denn trotz ihrer Führung reagierten die Sportfreunde nervös und verunsichert auf die Angriffswellen der Fortunen. Die Siegener konnten sich bei ihrem starken Torhüter Rauhut bedanken, dass sie die drei Punkte schließlich über die Zeit retteten. Man konnte die Erleichterung der Gastgeber förmlich spüren, als Schiedsrichter Sven Waschitzki die Begegnung beendete. Obwohl die Zwote in Siegen ihr wohl bestes Spiel nach der Winterpause absolviert hat, musste sie den Platz erneut als Verlierer verlassen. (RR)
Zwote-Trainer Taskin Aksoy: „Wir haben ein sehr intensives Spiel gesehen, dessen Ergebnis nicht dem tatsächlichen Verlauf entspricht. Ein 5:5 wäre den Chancen nach wohl das realistischere Ergebnis gewesen. Beide Mannschaften haben mit offenem Visier gespielt. Im Umschaltspiel waren wir zu langsam und die Sportfreunde dadurch immer gefährlich. Eine Punkteteilung wäre das gerechte Ergebnis gewesen.“
Spiele der Teams
Aufstellung:
Sportfreunde Siegen
RauhutKoronkiewiczEichmeierHettichGrebeGlowacz (46. Bouadoud)Zeh (C)DejMöllering (7. Abdelkader)WeberVerkoelen
Trainer
Mathias Hagner
Fortuna Düsseldorf U23
HellerKarpuzGoralskiLangeneke (C)BabicUrbanKarpuzAkca (54.Civa)TaskinGianniotasKeniaAydin (87. Rodriguez Diaz)
Gelbe Karten
Aydin, UrbanTrainer
Taskin Aksoy
Stadion:
Leimbachstadion
Zuschauer
1639
Schiedsrichter
Sven Waschitzki (Essen)