Vermeidbare Niederlage in Oberhausen
Es war eines dieser Spiele, die man am Ende gerne mit dem Kommentar „Da war mehr drin“ zusammenfasst. Doch die Zwote musste sich nach gutem Beginn, drei Rückschlägen, einigen Durchhängern und einem furiosen Zwischenspurt in der Mitte der zweiten Spielhälfte am Ende gegen eine keineswegs überragende Oberhausener Mannschaft geschlagen geben.
Im Kader der Gastgeber waren mit Patrick „Patman“ Nettekoven, Felix Haas, Patrick Schikowski und Nick Brisevac gleich vier Ex-Fortunen aufgeführt. Der fünfte im Bunde der Ehemaligen war der verletzungsbedingt nicht im Aufgebot stehende Christoph Caspari. Auf Seiten der Flingeraner fehlten mit Jens Langeneke (Verletzung) und Maurice Pluntke (Rotsperre) zwei wichtige Abwehrspieler. Ein Umstand, der sich in einigen Phasen des Spiels durchaus bemerkbar machte.
Die Fortunen begannen selbstbewusst und Mahsun Jusuf setzte bereits nach zwei Minuten mit einem Fernschuss, der nur knapp über das Tor strich, ein erstes Ausrufungszeichen. Leider zeichnete sich nach rund zehn Minuten ab, dass der gute Anfang mehr versprochen hatte, als die tatsächliche Entwicklung auf dem Rasen schließlich zeigte. Nach einer turbulenten, unübersichtlichen Situation im Zwote-Strafraum verhinderte Fabio La Monica (11.) mit einer Rettungstat auf der Linie einen frühen Rückstand der Flingeraner. Drei Minuten später tankte sich der hochgewachsene RWO-Stürmer David Jansen durch den Strafraum, verpatzte aber aus fünf Metern den Abschluss und schob den Ball am langen Pfosten vorbei ins Toraus. Die folgenden rund zwanzig Minuten gaben dem Spiel seine entscheidende Richtung. Zunächst entschied der unsichere Schiedsrichter Tobias Altehenger, der seiner Linie nicht immer treu blieb, auf einen zweifelhaften Freistoß für die Ruhrstädter, den RWO-Kapitän Benjamin Weigelt mit einem präzisen Flachschuss unter der Mauer hindurch in die rechte untere Torecke zur Führung verwandelte. Kurze Zeit später wehrte Zwote-Keeper Robin Heller einen Kopfball von Jansen nach Flanke von Schikowski ab. Im Gegenzug wurde Nazim Sangaré an der Strafraumgrenze des Gegners gefoult, und den fälligen Freistoß verwandelte Muhammet Karpuz mit einem Kunstschuss ins kurze Eck. Die Freude über den Ausgleich hielt aber nicht lange an, denn er stabilisierte nicht das Spiel der Flingeraner, die immer mehr unter Druck gerieten und folgerichtig den erneuten Rückstand hinnehmen mussten. Nach einem Ballverlust von Marvin Ajani an der Torauslinie (35.) gelangte der Ball auf die andere Spielfeldseite, von dort flankte Felix Herzenbruch auf den am Fünfmeterraum sträflich frei postierten Jansen, der Heller diesmal mit seinem Kopfball keine Chance ließ. Ein weiterer Freistoß, fast identisch mit dem ersten der Oberhausener, führte zum 3:1. Der Schuss von Kreuels war ebenfalls fast identisch mit dem von Weigelt, nur rauschte der flach geschossene Ball diesmal unter der Mauer hindurch in die linke untere Torecke. Mit einer insgesamt verdienten, wenn auch zu hohen Führung der Oberhausener ging es in die Halbzeitpause.
Die zweite Spielhälfte stand unter umgekehrten Zeichen. Die Flingeraner übernahmen nun die Spielregie und verstärkten ihren Druck auf den Gegner. Der unermüdliche Kaan Akca ging weite Wege und holte sich die Bälle immer wieder selbst in der Abwehr ab und trieb das Spiel nach vorne. Es war abzusehen, dass ein früher Anschlusstreffer der Zwoten die Partie noch einmal würde kippen können. Im Mittelpunkt einer fünfzehnminütigen turbulenten Drangphase der Zwoten stand das Duell Tobias Lippold mit dem RWO-Schlussmann Philipp Kühn, der gleich drei Fernschüsse des Mittelfeldmannes mit glänzenden Reaktionen unschädlich machte. Auch Lukas Hombach, Robin Urban und Sangaré kamen zu guten Chancen, aber der entscheidende Abschluss gelang nicht. Eine kurze Unterbrechung des Flingeraner Sturmlaufs, in dem die Mannschaft ihr eigentliches Potenzial, wenn auch nur kurz, aufblitzen ließ, brachte eine von Schikowski gerne als Foulspiel angenommene aber dennoch zweifelhafte Elfmeterentscheidung des Unparteiischen. Der Gefoulte schoss selbst und scheiterte am reaktionsschnellen Heller. Die Flingeraner gaben sich zu keinem Zeitpunkt verloren und versuchten weiter, das Spiel doch noch zu drehen, während die immer verunsicherter wirkenden Oberhausener nur noch bemüht waren, das Ergebnis über die Runden zu bekommen. RWO-Trainer Andreas Zimmermann versuchte, keinen Spielfluss mehr aufkommen zu lassen, indem er innerhalb von vier Minuten drei Unterbrechungen für Auswechslungen herbeiführte. Trotz einer sehenswerten spielerischen und kämpferischen Leistung im zweiten Durchgang musste sich die Zwote schließlich doch in die Niederlage fügen. Die Chancen für ein besseres Ergebnis waren da, blieben aber ungenutzt. (RR)
RWO-Trainer Andreas Zimmermann: „Der dritte Heimsieg im dritten Spiel. So kann es weitergehen. Wir sind erst nach fünfzehn Minuten richtig ins Spiel gekommen, hatten dann unsere Chancen. Wir wussten, dass die Düsseldorfer eine starke Mannschaft haben und keine Laufkundschaft sind. Heute waren sie aber nur mit Fernschüssen gefährlich.“
Spiele der Teams
Aufstellung:
Rot-Weiß Oberhausen
KühnTylerHaasHerzenbruchWeigelt (73. Voß)Reinert (75. Hötte)FleßersScheelenKreuelsSchikowski (72. Schiebener)Jansen
Gelbe Karten
Fleßers, ScheelenTrainer
Andreas Zimmermann
Fortuna Düsseldorf U23
HellerKarpuzBormuthUrbanAjani (67. Fritsch)LippoldAkcaSangaréLa MonicaRybackiJusuf (53. Hombach)
Gelbe Karten
La Monica, BormuthTrainer
Taskin Aksoy
Stadion:
Stadion Niederrhein
Zuschauer
2375
Schiedsrichter
Tobias Altehenger (Köln)