Niederlage beim Tabellenführer
Ein kurioser Handelfmeter hat die unglückliche Niederlage von Fortunas U23 bei Viktoria Köln eingeleitet. Beim 1:3 beim Tabellenführer waren alle guten Vorsätze der Gäste schon nach wenigen Minuten hinfällig. Die tragische Figur war dabei Robin Urban, der mit einer selten gesehenen Aktion für Staunen und Ratlosigkeit auf den Trainerbänken und den mit 707 Zuschauern besetzten Rängen im Sportpark Höhenberg sorgte.
Der sonst so zuverlässige Innenverteidiger der Zwoten nahm einen von Keeper Robin Heller zugerollten Ball im eigenen Strafraum noch einmal in die Hand, um ihn zum Freistoß zurechtzulegen. Urban wähnte sich im Recht, weil zuvor ein Kölner Spieler klar im Abseits gestanden hatte, vergaß dabei aber eine entscheidende Grundregel: Kein Freistoß ohne Pfiff des Schiedsrichters. Die Pfeife des Unparteiischen Fabian Maibaum blieb zum Leidwesen Urbans stumm, obwohl der Schiedsrichter-Assistent rechtzeitig und korrekterweise mit seiner Fahne auf eine Abseitsstellung eines Kölner Angreifers hingewiesen hatte. Maibaums Entscheidung, die Partie bei Ballbesitz der Fortuna laufen zu lassen, war jedoch wohl vertretbar. Und genauso vertretbar war dann schlussendlich auch, dass der Mann an der Pfeife wenige Sekunden später auf den Elfmeterpunkt zeigte. Dass Maibaum, der zunächst auf Freistoß für die Kölner entschied, darauf jedoch erst von protestierenden Viktoria-Spielern und seinem Linienrichter gestoßen werden musste, warf kein gutes Licht auf den Spielleiter und war die Krönung einer skurrilen Szenerie.
Bei der Zwoten hinterließ diese Situation, die Mike Wunderlich mit dem Strafstoß zum 0:1 beendete, Wirkung. Das nutzte Wunderlich kurz darauf ein weiteres Mal aus. Seinen trockenen Volleyschuss aus acht Metern nach einer abgewehrten Flanke hätten gleich mehrere in der Nähe stehenden Fortunen abwehren können (11.). Allerdings fing sich die Mannschaft von Taskin Aksoy danach und kam durch Robin Urban nach einem Freistoß von Christian Weber schnell auf 2:1 heran (13.). Bis zur Pause hatte die Fortuna gegen den Aufstiegsaspiranten nur noch eine brenzlige Situation zu überstehen. Robin Heller zögerte zunächst beim Herauslaufen, bügelte diesen Fehler aber im direkten Duell gegen den heranstürmenden Fatih Candan wieder aus (44.).
Die prominent besetzte Viktoria kam entschlossen aus der Kabine und war schnell darauf aus, für eine Vorentscheidung zu sorgen. Doch nachdem die mit den Routiniers Jens Langeneke und Christian Weber angetretene Zwote die ersten Minuten schadlos überstanden hatte, kam sie immer besser ins Spiel. Je länger die Begegnung dauerte, desto deutlicher wurde die konditionelle Überlegenheit der Jungs von Taskin Aksoy. Allerdings fehlte der Offensive um Lukas Hombach in vielen Aktionen Mut und Entschlossenheit, um die abgezockte Abwehr der Viktoria in ernsthafte Bedrängnis zu bringen. Die größte Chance vergab Mahsun Jusuf, dessen Schuss aus 16 Metern an die Latte klatschte (71.). Marvin Ajani versuchte es auch noch einmal aus der Distanz, zielte aber knapp vorbei (80.). In der Schlussminute, die Zwote hatte nun alles nach vorne geworfen, erlöste wiederum Wunderlich seine Farben mit dem 3:1.
Claus-Dieter Wollitz: Kurioser kann ein Spiel gar nicht beginnen. Das war eine sehr komische Situation, die zum Handelfmeter führte. Wir sind nach der Pause auch noch einmal gut ins Spiel gekommen, versäumen es aber, das dritte Tor zu machen. Nach gut einer Stunde hat man dann gemerkt, dass es für uns das fünfte Spiel in 16 Tagen war. Danach habe auch ich auf dem Platz keinen Unterschied mehr gesehen.
Spiele der Teams
Aufstellung:
Viktoria Köln
PellatzBrzenskaLöhdenDejWunderlichCandan (77. Manno)NottbeckStaffeldtRöttger (46. Assauer)Schäfer (68. Spinrath)Koronkiewicz
Gelbe Karten
KoronkiewiczTrainer
Claus-Dieter Wollitz
Fortuna Düsseldorf U23
HellerKarpuzUrbanLangenekeAjaniAkca (90. Fritsch)Lippold (65. La Monica)WeberAbdelkarimHombachRybacki (68. Jusuf)
Gelbe Karten
Langeneke, LippoldTrainer
Taskin Aksoy
Stadion:
Sportpark Höhenberg
Zuschauer
707
Schiedsrichter
Fabian Maibaum (Hagen)