Spiel gemacht, Niederlage kassiert
Trübes Wetter, feiner Nieselregen und eine Niederlage, die auch in ihrer Höhe keinesfalls dem Spielverlauf entspricht. Dieses Fazit kann man nach der Begegnung der Zwoten gegen Viktoria Köln vor einer respektablen Kulisse von 513 zahlenden Zuschauern ziehen.
Das Trainergespann Markus Hirte und Mathias Jack konnte trotz ihrer engen Personalsituation eine gute Mannschaft auf den Platz schicken, denn Tugrul Erat, Ihlas Bebou und Christian Weber verstärkten den verbliebenen Zwote-Kader von noch dreizehn einsatzfähigen Spielern. Nach längerer Verletzungspause stand erstmals auch wieder Nazim Sangaré im Aufgebot. Auf Seiten der Gäste gab es ein Wiedersehen mit den ehemaligen Fortunen Jules Schwadorf und Claus Costa, der aber aufgrund eines Muskelfaserrisses nur Zuschauer war.
Das Spiel nahm für die Fortunen von Anfang an einen unglücklichen Verlauf, denn bereits mit dem ersten Angriff der Domstädter (2.) gerieten sie in Rückstand. Ein Querpass landete beim an der Mitte der Strafraumgrenze postierten Tim Väyrynen, und der in der Winterpause von Borussia Dortmund II nach Köln gewechselte finnische Nationalspieler zirkelte den Ball halbhoch in die äußerste rechte Ecke des Tors. Die Fortunen ließen sich nicht beeindrucken und übernahmen immer mehr die Spielregie. Die Abwehr und das Kombinationsspiel im Mittelfeld klappten auch gut, aber in der Offensive suchte man nicht konsequent den Abschluss, sondern verzettelte sich häufig in der stabilen Abwehr der Gäste, die mit der Führung im Rücken abgeklärt und ballsicher zu Werke ging. Die größte Chance hatte Erat, der nach einem Abwehrfehler der Kölner frei vor dem Tor in Ballbesitz kam und Nico Pellatz volley überlupfen wollte. Der Viktoria-Keeper war jedoch rechtzeitig zur Stelle und fischte den Ball aus der Luft. Die erste Spielhälfte endete mit einer für die Gäste eher glücklichen Führung.
Im zweiten Durchgang verstärkten die Flingeraner ihr Offensivspiel, aber es fehlten ihr die überraschenden Momente. Trotz gut eingeleiteter Spielzüge bissen sie sich an den diszipliniert spielenden und kompakt organisierten Gästen die Zähne aus. Die ersten guten Chancen hatten sie daher durch zwei Fernschüsse von Christian Weber (62. und 66.), die Pellatz aber glänzend parierte. Wenige Minuten später spielte Kaan Akca einen feinen Lupfer über die Abwehr auf Julien Rybacki, doch auch dessen Abnahme landete beim Kölner Keeper. In einer Phase, in der man den Eindruck hatte, dass die Zwote dem Ausgleichstreffer ganz nahe war, schlug Väyrynen erneut zu. Ein Kopfball nach einer Ecke landete beim Finnen, der diesen unhaltbar zur 2:0-Gästeführung verwertete. Die Kölner, die bis zu diesem Zeitpunkt kaum in der Offensive präsent gewesen waren, ihre wenigen Angriffe aber mit zwei Toren abschlossen, hatten sich somit als das effizientere Team erwiesen. In der 79. Minute hatten die Fortunen gleich zwei weitere gute Chancen, aber Pellatz konnte sowohl einen Schuss von Muhammet Karpuz von der rechten Strafraumecke in den langen oberen Torwinkel als auch einen Seitfallzieher von Rybacki klären. Mike Wunderlich, der einen weiteren Konter der Gäste mit einem Treffer abschloss, setzte schließlich den Schlusspunkt in diesem Spiel, das ein eigenartiges Gefühl hinterließ. Hatte das Ergebnis nach der ersten Spielhälfte schon nicht dem Spielverlauf entsprochen, so wurde dieser mit dem Endstand völlig auf den Kopf gestellt. Gleichzeitig musste man aber auch konstatieren, dass mit den Viktorianern zwar nicht die spielstärkere, aber sicherlich die abgeklärtere und cleverer spielende Mannschaft gewonnen hatte. (RR)
Zwote-Interimstrainer Markus Hirte: „Es ist wahrscheinlich kurios, dass man seiner Mannschaft trotz einer so deutlichen Niederlage keinen wirklichen Vorwurf machen kann. Wir haben sehr engagiert und über weite Strecken auch einen ordentlichen Fußball gespielt. In der zweiten Halbzeit hatten wir auch die nötigen Torchancen. Ich bin davon überzeugt, dass wir in allen statistischen Werten die Nase vorne gehabt hätten, aber nicht an dem Punkt, auf den es ankommt. In Bezug auf Effizienz und Cleverness war uns Viktoria deutlich überlegen. Das sind die Punkte, an denen wir weiter arbeiten müssen.“
Spiele der Teams
Aufstellung:
Fortuna Düsseldorf U23
HellerKarpuzUrban (C)PluntkeMißbachWeberAkcaAjaniErat (76. La Monica)Bebou (62. Rybacki)Rüzgar (53. Fejzullahu)
Gelbe Karten
Urban, WeberTrainer
Markus Hirte
Viktoria Köln
PellatzKoronkiewiczBrzenskaReicheSchäferStaffeldt (C)Pagano (46. Röttger)Klingenburg (70. Steegmann)WunderlichSchwadorf (61. Nottbeck)Väyrynen
Trainer
Tomasz Kaczmarek
Stadion:
Paul-Janes-Stadion
Zuschauer
513
Schiedsrichter
Florian Exner (Moers)