Immer wieder kalt erwischt
Im dritten Spiel der englischen Woche in der Regionalliga West musste die Zwote trotz einer starken und kämpferisch einwandfreien Mannschaftsleistung eine herbe Niederlage gegen den alten Rivalen aus Wuppertal hinnehmen, denn so eindeutig überlegen, wie das Ergebnis suggeriert, waren die Gäste nicht.
Die Partie war vor allem im ersten Durchgang völlig ausgeglichen, auch wenn die Wuppertaler bereits früh in Führung gingen. Tim Boss im Tor der Zwoten wurde bereits in der 7. Minute von Florian Abel geprüft, konnte dessen Schuss aber reaktionsschnell zur Ecke klären. Da die über das gesamte Spiel nicht immer sattelfeste Innenverteidigung der Fortunen den anschließenden Eckball nicht klären konnte, kam Marco Quotschalla frei zum Schuss und traf. Timm Golley, der eine sehr starke Partie spielte und als zentraler Spieler im Düsseldorfer Angriff ständig für Unruhe vor dem gegnerischen Tor sorgte, eroberte wenige Minuten später im Mittelfeld den Ball, rannte auf WSV-Torwart Christoph Semmler zu, behielt auch im Strafraum die Übersicht und Nerven und erzielte souverän den Ausgleich, den er anschließend mit einem Doppelsalto bejubelte. Der erneute Rückstand der Zwoten ließ allerdings nicht lange auf sich warten. Mit einem direkt verwandelten Freistoß aus rund zwanzig Metern erzielte Tom Moosmayer die erneute Gästeführung. Zwote-Trainer Taskin Aksoy reagierte und verstärkte mit der Einwechslung von Diego Rodriguez Diaz die Offensive. Diese Maßnahme zeigte schon nach einigen Minuten ihre Wirkung. Zuerst konnte der Schlussmann der Gäste eine weitere Chance von Timm Golley gerade noch vereiteln, aber eine kurz darauf von Nico Haufe getretene Ecke landete bei Soufian Rami, dessen Schuss von Diego Rodriguez Diaz zum verdienten Ausgleich abgefälscht wurde. Kurz vor dem Pausenpfiff hätten die Fortunen nach einer Flanke von Timm Golley sogar die Führung erzielen können, aber Soufian Rami köpfte knapp über das WSV-Gehäuse.
Die 936 Zuschauer, bei denen die Gäste aus Wuppertal die eindeutige Überzahl stellten, hatten bis zum Halbzeitpfiff ein unterhaltsames Fußballspiel mit einigen sehenswerten Toren gesehen. Die Zwote hatte sich gegen den Aufstiegsaspiranten mehr als nur gut verkauft und durch ihr starkes Spiel für eine positive und anerkennende Stimmung bei den Zwote-Supportern gesorgt.
Leider wurde diese Stimmung bereits kurz nach dem Wiederanpfiff wie aus heiterem Himmel beendet. WSV-Trainer Hans-Günter Bruns hatte in der Pause zur Verstärkung seiner Offensive Christian Knappmann, den RL-Torschützenkönig der letzten Saison, eingewechselt. Der wurde durch einen unnötigen Ballverlust von Tobias Klemt gleich mustergültig bedient und nahm dieses Geschenk mit seinem Treffer zum 2:3 dankend an. Die Fortunen versuchten trotzdem, auch diesen Nackenschlag wegzustecken und drängten vehement auf den Ausgleich. Mitten in diese Drangphase fiel das 2:4 der Bergischen durch Florian Abel, der von keinem Abwehrspieler der Fortunen an seinem strammen Schuss aus 22 Metern gehindert wurde. Die Gäste, mittlerweile mit vier torgefährlichen Spielern auf dem Platz, gewannen schließlich die Oberhand. Aber ausgerechnet Robert Mainka, der als Spieler beim SC Wiedenbrück regelmäßig gegen die Zwote getroffen hatte, vergab die wohl eindeutigste Torchance des gesamten Spiels, als er den Ball frei vor dem leeren Tor über die Querlatte schoss. Die Gäste schraubten das Ergebnis mit einem klassischen Kontertor durch Laurenz Wassinger dann doch noch auf ein eindeutig zu hohes 2:5. Nach einer starken Leistung musste sich die Zwote, die durch zu viele individuelle Fehler immer wieder kalt erwischt wurde und sich dadurch um den Erfolg brachte, in eine vom Ergebnis her deftige Heimniederlage fügen.
WSV-Trainer Hans-Günter Bruns: Das war mit insgesamt sieben Toren ein Spiel für die Zuschauer. Für die Trainer war das alles weniger lustig. Wir hatten eine zu hohe Fehlerquote und hätten mit mehr Tempo gegen die Innenverteidigung spielen müssen. Nach dem Ausgleich haben einige Spieler den Faden verloren. In der zweiten Halbzeit haben wir uns dann aber stabilisiert und auch die notwendigen Tore erzielt. Ich habe die Fortunen einige Male beobachtet uns wusste, dass es hier nicht einfach wird. Und es war, auch wenn das Ergebnis nicht darauf schließen lässt, eine enge Kiste.“
Zwote Trainer Taskin Aksoy: „Trotz des deutlichen Ergebnisses war für uns eine Menge drin. Wir haben aufopferungsvoll gekämpft, stehen uns aber durch individuelle Fehler immer wieder selbst im Weg. Das dritte Tor der Wuppertaler direkt nach Wiederanpfiff hat uns das Genick gebrochen und dem Spiel eine vollkommen andere Richtung gegeben.“ (RR)
Spiele der Teams
Aufstellung:
Fortuna Düsseldorf U23
BossEratZimmermannHazaimehKlemt (51. Michalsky)FahrianHaufeMachnik (24. Rodriguez Diaz)Rami (69. Aydin)Nandzik
Gelbe Karten
Fahrian, Klemt, GolleyTrainer
Taskin Aksoy
Wuppertaler SV Bor.
SemmlerEl HammouchiSchlieterWiwerinkMoosmayerReichertAbelLandersMainka (73. Wassinger)Cornelius (45. Knappmann)Quotschalla (83. Meier)
Trainer
Hans-Günter Bruns
Stadion:
Paul-Janes-Stadion
Zuschauer
936
Schiedsrichter
Sven Waschitzki (Essen)