Klares Ergebnis am Flinger Broich
Mit dem SC Verl kam ein Gast an den Flinger Broich, gegen den die Zwote in den vergangenen Jahren regelmäßig gewonnen hat. Laut SCV-Homepage reisten die Westfalen daher zu einem Angstgegner, doch diesmal fand die gute Serie der Fortunen ihr Ende. Positiv anzumerken ist, dass man sich als Fortune nach diesem Spiel nicht über eine knappe Niederlage oder ein Gegentor in letzter Sekunde ärgern musste, denn das Ergebnis war klar und eindeutig.
Leider hat sich die Verletzung von Leander Goralski (Bänderriss und Bänderanriss) doch als schwerer herausgestellt, sodass der Innenverteidiger, der gerade einen guten Lauf hatte und mittlerweile zu den Leistungsträgern im Team gehört, für einige Wochen ausfallen wird. Das Fehlen eines Routiniers wie Christian Weber machte sich gegen die robuste und gut eingespielte Männermannschaft aus Verl ebenfalls bemerkbar. Auf Seiten der Gäste gab es ein Wiedersehen mit dem ehemaligen Zwote-Torjäger Aliosman Aydin.
Der erste schnelle Angriff der Fortunen (4.) brachte auch die erste gute Möglichkeit. Nazim Sangaré spielte nach einem trickreichen Solo auf Tugrul Erat, doch dessen Querpass in die Mitte wurde zur Ecke abgewehrt. Dann waren die Gäste mit ihrer ersten Chance an der Reihe. Eine Flanke von rechts erreichte Jonas Erwig-Drüppel im 5-Meter-Raum, aber Sangaré und Marvin Ajani konnten auf der Torlinie gemeinsam einen Treffer verhindern. Gerade als die Flingeraner begannen, in den Pressing-Modus zu schalten, schlugen die Westfalen zu. Mathias Haeder kam über die rechte Außenbahn durch, flankte nach innen, und SCV-Goalgetter Hamadi Al Ghaddioui traf zur frühen Gästeführung. Danach entwickelte sich ein erster Durchgang, den Zwote-Trainer Taskin Aksoy später in der Pressekonferenz als einen „Alptraum“ bezeichnen sollte. Verl erhöhte nun ständig den Druck und drängte die Flingeraner, die kaum noch in die Offensive kamen, weit in die eigene Hälfte zurück. Der nächste Rückschlag für die Zwote kam mit einem Kunstschuss von Erwig-Drüppel (32.), der aus rund zwanzig Metern passgenau in den linken oberen Torwinkel traf. Nach dem Motto: „Wenn’s läuft, dann läuft’s“ legten die Gäste bereits kurz danach (33.) durch Haeder nach Vorarbeit von Al Ghaddioui einen dritten Treffer nach. Das Handicap der Flingeraner war, dass die Abstimmung in der vollkommen umgestellten Abwehr nicht immer stimmte und sie dadurch von Verl häufig mit schnellen Spielzügen ausgekontert wurden. Die Gäste hatten dagegen einen Tag erwischt, an dem einfach alles klappte. So auch bei beim vierten Treffer: Erwig-Drüppel (41.) flankte von links, und Nico Hecker knallte den Ball volley unter die Querlatte ins Netz.
Man brauchte schon sehr viel Optimismus, wenn man der Zwoten noch eine Chance einräumen wollte, das Spiel im zweiten Durchgang doch noch zu drehen. Aksoy brachte mit Tobias Lippold für Bryce Alderson und Mahsun Jusuf für Rafael Garcia zwei neue Kräfte, und der Wechsel machte sich zunächst auch bezahlt. Sangaré, der Aktivposten im Angriffsspiel der Fortunen, zog nach einem erneuten sehenswerten Sololauf ab, traf aber nur den Innenpfosten. Jusuf war zur Stelle und verkürzte zum 1:4. Mit diesem Treffer feierte der Zwote-Offensivspieler nach langer Verletzungspause einen gelungenen Einstand. Da die Fortunen nichts mehr zu verlieren hatten, warfen sie nun alles nach vorne, während Robin Bormuth, der auch die Verantwortung als Kapitän trug, mit einem enormen Laufpensum fast alleine die Abwehrarbeit über die gesamte Spielfeldbreite übernahm und immer zur Stelle war, wo es brenzlig wurde. Die Westfalen befanden sich allerdings in der komfortableren Position und konnten mit ihrer klaren Führung im Rücken ruhig und souverän ihren Vorsprung verteidigen. Man muss den Flingeranern anrechnen, dass sie bis zum Schlusspfiff alles versuchten, das Ergebnis zumindest noch zu verbessern, aber gegen die zurzeit stärkte Abwehr der Liga gelang ihnen kein weiterer Treffer mehr. Immerhin aber hatten sie im zweiten Durchgang einen Totalabsturz verhindert. (RR)
Zwote-Trainer Taskin Aksoy: „Die erste Halbzeit war für uns ein Alptraum. Verl war brutal effektiv, unser Torwart musste keine Bälle halten, sondern aus dem Tor holen. Mit unserer Passivität, die eigentlich nicht unsere Spielweise ist, haben wir natürlich auch zu dieser Entwicklung eingeladen. Eigentlich spielen wir gerade zu Hause aggressiv gegen den Ball und zwingen den Gegner zu Fehlern. Woran es lag, dass es heute nicht so war, weiß ich nicht. Es herrschte bereits von Anfang an eine gewisse Lethargie. Wir haben zwar gut begonnen, aber man hat schnell bemerkt, dass die Griffigkeit fehlte, und mit dem ersten Gegentor sind dann alle Dämme gebrochen. In der Halbzeit habe ich der Mannschaft gesagt, dass wir wahrscheinlich nicht mehr hoch gewinnen werden und uns daher als neues Ziel setzen müssen, die zweite Hälfte für uns zu entscheiden und zu zeigen, dass wir eine Mannschaft sind und uns wehren. Das hat die Mannschaft auch umgesetzt. Ich kann mit der zweiten Halbzeit leben, die erste dagegen war von unserer Seite natürlich unterirdisch.“
Spiele der Teams
Aufstellung:
Fortuna Düsseldorf U23
WiesnerAjani (63. Abdelkarim)AkpogumaBormuth (C)HolthausSobottkaAlderson (46. Lippold)SangaréGarcia (46. Jusuf)EratRüzgar
Gelbe Karten
Ajani, Alderson, BormuthTrainer
Taskin Aksoy
SC Verl
LangeGroßeschallauSchmidt (C, 77. Bömer Schulte)KalinowskiUnzolaHecker (71. Aydin)MikicGeislerErwig-Drüppel (81. Rasp)HaederAl Ghaddioui
Gelbe Karten
Geisler, Hecker, AydinTrainer
Andreas Golombek
Stadion:
Paul-Janes-Stadion
Zuschauer
143
Schiedsrichter
Benjamin Schäfer