Weiter auf Erfolgskurs gegen Spitzenmannschaften
Mit einem verdienten Dreier gegen eine stark aufspielende Mannschaft aus Oberhausen, einem der Aufstiegskandidaten der Regionalliga West, hat die Zwote bewiesen, dass ihre Siege gegen weitere Spitzenmannschaften, wie Alemannia Aachen und Viktoria Köln, kein Zufall oder eine glückliche Fügung waren, sondern auf eine starke Mannschaftsleitungen, die immer mehr an Konstanz gewinnt.
Die ersten zwanzig Minuten der Partie, die wegen des trüben Novemberwetters bei Dauernieselregen unter Flutlicht stattfand, verhielten sich beide Mannschaften noch abwartend. Lediglich Tugrul Erat (6.) suchte, bedient durch einen weiten Pass von Nazim Sangaré quer über das gesamte Spielfeld, mit einem Distanzschuss aus rund zwanzig Metern einen frühen Torerfolg, verfehlte aber das Ziel. Die erste wirkliche Torchance hatten dann die Oberhausener. Sinan Kurt spielte Dominik Reinert mit einem Steilpass frei, doch Zwote-Torwart Tim Wiesner war auf dem Posten und fing den RWO-Stürmer an der Strafraumgrenze ab. Doch nicht zuletzt wegen der starken zentralen Abwehrreihen auf beiden Seiten, mit Robin Bormuth und Leander Goralski auf Seiten der Fortunen und den ehemaligen Zwote-Spielern Christoph Caspari und Felix Haas auf Seiten der Gäste, neutralisierten sich beide Teams über weite Strecken des ersten Durchgangs im Mittelfeld. Auffälligster Fortune in dieser Phase war Sangaré, der viele Bälle erobern konnte und schnelle Vorstöße startete oder versuchte, Erat und Kemal Rüzgar mit weiten zielgenauen Pässen in Szene zu setzen. Der schnelle Außenstürmer der Zwoten hatte nach schöner Vorarbeit von Gartner und Rüzgar selbst ebenfalls noch eine gute Chance (45.), die RWO-Keeper Robin Udegbe aber vereiteln konnte. Kurz vor dem Halbzeitpfiff musste Erat verletzungsbedingt ausscheiden, für ihn kam Rafael Garcia.
Im zweiten Durchgang nahm das Spiel immer mehr an Fahrt auf. Es entwickelte sich eine ansehnliche Regionalligapartie mit intensiven Zweikämpfen im Mittelfeld und schnellen Kontern in beide Richtungen. Die Gäste erhöhten konstant den Druck, aber die gut miteinander harmonierenden Flingeraner erwiesen sich als ein ebenbürtiger Gegner und antworteten mit einem ebenso starken Gegendruck. Auf Seiten der Zwoten rückten nun Bryce Alderson als Balleroberer im Mittelfeld und Rüzgar als ständiger Gefahrenherd in der Offensive immer mehr ins Blickfeld. Das einzige, was fehlte, waren klare Torchancen auf beiden Seiten, doch das änderte sich schlagartig ab der 67. Minute. Sangaré setzte sich auf der rechten Seite durch und schlug eine wunderschöne halbhohe Flanke nach innen auf den mitgelaufenen Rüzgar. Der Zwote-Torjäger fuhr sein rechtes Bein gefühlte zwei Meter aus und beförderte den Ball mit der Fußspitze volley zu seinem sechsten Saisontreffer ins Tornetz. Mit diesem Führungstreffer hatten beide Spieler sowohl sich selbst als auch die Mannschaft endlich für ihren engagierten Einsatz belohnt. Die Oberhausener reagierten auf diesen Rückstand mit wütenden Angriffen. Das Spiel wurde nun mit immer größerer Härte geführt. Nach einem Zweikampf musste der bereits angeschlagene Alderson verletzt durch Julien Rybacki ausgewechselt werden. Die Fortunen konzentrierten sich nun in einer hektischen Endphase, in der bei den Gästen die Nerven sichtlich blank lagen, mit viel Kampf und Einsatz darauf, ihre knappe Führung über die Zeit zu bringen. Dass die Zwote den verdienten Dreier schließlich auch festhielt, verdankte sie am Ende auch Tim Wiesner, der kurz vor dem Abpfiff mit brillanten Reaktionen zwei todsichere Chancen der Gäste von Simon Engelmann und Sinan Kurt (90. und 92.) vereitelte. Insgesamt bemerkenswert und unabhängig von den einzelnen Spielern, von denen jeder hier eine besondere Erwähnung verdient hätte, ist aber, dass sich die Zwote mittlerweile als eine gut harmonierende Mannschaft auf einem hohen spielerischen Niveau präsentiert. (RR)
Taskin Aksoy (Zwote-Trainer): „Wie der Kollege schon richtig sagte, sieht ein schönes Spiel anders aus. Aber das war auch nicht anders zu erwarten. Beide Mannschaften mussten mit langen Bällen operieren, weil sie vorne immer direkt draufgegangen sind. Die erste Spielhälfte haben wir uns neutralisiert. Es gab eigntlich nur diese beiden Chancen von Reinert und Sangaré. Im zweiten Durchgang haben wir wenig zugelassen, nach vorne aber auch zu wenig Gefahr erzeugt. Dann schießen wir aber ein sehr schönes Tor, als Sangaré sich gut durchsetzt und Rüzgar dessen Flanke volley verwandelt. Man darf nicht vergessen, welche Wucht Oberhausen mit langen Bällen erzeugt, und mit Standards sind sie auch immer gefährlich. Das haben wir ordentlich verteidigt, vor allem von unseren jungen Spielern Leander Goralski und Robin Bormuth im Zentrum, und das immerhin gegen gestandene Spieler, wie Jansen, Steinmetz und Engelmann. Insgesamt war unser Sieg nicht unverdient. Oberhausen ist eine Spitzenmannschaft, deren Serie der letzten neun Spiele für sich spricht. Wir können und freuen, dass wir heute gegen einen solchen Gegner körperlich und fußballerisch auf Augenhöhe waren.“
Spiele der Teams
Aufstellung:
Fortuna Düsseldorf U23
WiesnerAjaniGoralskiBormuthWeber (C)Avevor (90. Lippold)Alderson (76. Rybacki)SangaréGartnerErat (45. Garcia)Rüzgar
Trainer
Taskin Aksoy
SC Rot-Weiß Oberhausen
UdegbeCaspariHaas (86. Acar)Weigelt (C)Steurer (81. Hermes)ReinertScheelenKurtEngelmannSteinmetz (70. Gügör)Jansen
Trainer
Andreas Zimmermann
Stadion:
Paul-Janes-Stadion
Zuschauer
389
Schiedsrichter
Niklas Dardenne