Ein hartes Stück Arbeit
Mit einer erneut starken Mannschaftsleistung gelang es der Zwoten, auch den SV Rödinghausen zu besiegen und damit den dritten Sieg in Folge einzufahren. Diesen Erfolg in einem Spiel, das nichts für schwache Nerven war, mussten sich die Fortunen allerdings hart erarbeiten.
Neben Kevin Akpoguma, der bereits im Spiel gegen den 1. FC Köln II im Kader stand, war dieses Mal auch der in der Winterpause von 1860 München gekommene Mittelfeldspieler Justin Toshiki Kinjo erstmals zur Zwoten abgestellt worden. Marvin Ajani, Stammspieler auf der rechten Abwehrseite, und der seit seiner Verpflichtung in der Winterpause in kürzester Zeit zum Leistungsträger auf der Sechserposition avancierte Hendrik Lohmar saßen daher zunächst auf der Bank.
Wie die Erfahrung mit dem SV Rödinghausen hatte erwarten lassen, traf die Zwote auf einen körperlich robusten, kompakten und kontergefährlichen Gegner mit guten fußballerischen Qualitäten. Nach rund fünf Minuten waren die Fortunen aber auf Betriebstemperatur, erspielten sich nach und nach ein leichtes Übergewicht und hatten auch die erste Großchance des Spiels. Nazim Sangaré (18.) schlug von der rechten Außenbahn eine weite Flanke über die gesamte Breite des Spielfelds auf Rafael Garcia, dessen Schuss der SV-Torwart Jan Schönwalder abwehren konnte. Der Ball landete bei Kemal Rüzgar, der aber knapp am Tor vorbeizielte. Nach einem sehenswerten Sololauf über fast die gesamte Länge des Platzes (27.) setzte Kapitän Christian Weber dann Tugrul Erat mit einem schönen Zuspiel in Szene, aber der Flügelstürmer der Zwoten verzog und beförderte den Ball um Millimeter am langen Posten vorbei ins Toraus. Es folgte (34.) die dritte Großchance der Flingeraner mit einem Schuss von Erat aus unbedrängter Position von der Strafraumgrenze, den der Keeper in letzter Sekunde noch abfangen konnte. Zwischen diesen Führungsmöglichkeiten der Fortunen war das Spiel geprägt von vielen Zweikämpfen, in denen die jungen Spieler der Zwoten aber auch körperlich gut mithielten. Mit einem für die Gäste eher glücklichen torlosen Remis ging es in die Halbzeitpause.
Im zweiten Durchgang kam Lohmar für Kinjo. Das Spiel wurde mit einer immer größeren Verbissenheit geführt, und auch für Schiedsrichter Tim Brüster wurde es ein harter Arbeitstag. Es dauerte nicht lange (54.), da eröffnete sich für die Zwote die vierte Großchance. Dieses Mal spielte Erat von rechts auf Rüzgar, doch der Schuss des Torjägers der Zwoten strich knapp am langen Pfosten vorbei. Es versteht sich von selbst, dass nach vier vergebenen klaren Einschussmöglichkeiten bei den Zwote-Supporten die Befürchtung aufkam, dass den Gästen mit einem gelungenen Konter die Führung gelingen könnte, die diese abwehrstarke Mannschaft danach wohl nicht mehr abgeben würde. Fast hätte sich diese Befürchtung auch bewahrheitet (64.), doch der in der Halbzeitpause eingewechselte Sinisa Veselinovic, eigentlich ein sicherer Torschütze, hatte ebenfalls kein Zielwasser getrunken und verfehlte aus aussichtsreicher Position knapp das Ziel. Die Gäste versuchten nun, immer mehr Druck aufzubauen, so dass die Abwehr der Flingeraner ständig beschäftigt war, dem Druck aber standhielt. Sangaré mit gewohnt starker Leistung und Garcia, dessen Leistungskurve in den letzten Spielen steil nach oben weist, halfen in der Abwehr aus und sorgten mit schnellen Vorstößen für Entlastung. Im Mittelfeld vereitelten Bryce Alderson und Lohmar immer wieder Angriffsbemühungen der Rödinghausener, und Weber war als Abfangjäger auf dem gesamten Spielfeld zu finden. Eine für die Fortunen heikle Situation (75.) konnte Tim Wiesner klären, als er eine Eins-zu-Eins-Situation gegen Björn Schlottke für sich entscheiden konnte. Fast schon unerwartet gelang den Flingeranern (79.) dann doch der insgesamt verdiente Torerfolg. Alderson schlug einen Eckball von rechts in den Strafraum, Robin Bormuth war zur Stelle und traf per Kopf. Somit hatte der hochgewachsene Innenverteidiger der Zwoten das Schusspech der Offensive kompensiert und, nach eigener Aussage, das erste Pflichtspieltor seiner Karriere für die Fortuna erzielt. Mit der Führung stieg auf den Rängen allerdings die Nervosität, denn nun wollte man natürlich alles und keine Punkteteilung, deren Gefahr noch nicht gebannt war. Die Gäste warfen nun alles nach vorne und hatten in der Nachspielzeit tatsächlich eine fast sichere Ausgleichsmöglichkeit, doch ein Kopfball von Stefan Langemann nach einem Freistoß, den alle schon im Netz zappeln sahen, ging knapp ins Toraus. Die Zwote setzt sich mit diesem verdienten Sieg und einer Gewinnserie von neun Punkten entscheidend von der Abstiegszone ab. (RR)
Zwote-Trainer Taskin Aksoy: „Ich bin hochzufrieden mit dem Ergebnis aber auch mit dem Spiel. Wir haben gegen eine sehr gute und robuste Rödinghausener Mannschaft über weite Teile des Spiels sehr gut agiert und, abgesehen von einem Direktschuss aufs Tor und dem Kopfball kurz vor dem Abpfiff, wenig bis gar nichts zugelassen. Auf unserer Seite habe ich sechs bis sieben klarste Torchancen gesehen, die nicht genutzt wurden. So haben wir das Spiel durch einen Standard gewonnen. Wir üben Standards häufig im Training, und es hat sich gezeigt, dass diese Übung keine Zeitverschwendung ist. Wie gesagt, ich bin hochzufrieden. Kompliment an die Jungs.“
Spiele der Teams
Aufstellung:
Fortuna Düsseldorf U23
WiesnerAkpogumaGoralskiBormuthWeber (C)AldersonKinjo (46. Lohmar)Sangaré (90.+2 Ajani)Garcia (88. Fejzullahu)RüzgarErat
Gelbe Karten
Akpoguma, Weber, Goralski, Lohmar, GarciaTrainer
Taskin Aksoy
SV Rödinghausen 1970
SchönwälderLangerKalkanMüllerJakubiakLangemannLeenemannSiek (C)TünteHöner (46. Veselinovic)Frank (57. Schlottke, 79. Loheider)
Gelbe Karten
Müller, SiekTrainer
Mario Ermisch
Stadion:
Paul-Janes-Stadion
Zuschauer
162
Schiedsrichter
Tim Brüster