Präzisionsarbeit am Flinger Broich
Der FC Wegberg-Beeck, diesjähriger Aufsteiger, der die Regionalliga West nach nur einer Saison wieder verlassen wird, ist in diversen Ligen ein langjähriger Wegbegleiter sowohl der Profimannschaft als auch der Zwoten der Fortuna. In einem Nachholspiel trafen die Wegberger und die Zwote dieses Mal in der Wochenmitte aufeinander.
Zwote-Trainer Taskin Aksoy musste aufgrund der Ausfälle von Tugrul Erat, Bryce Alderson, Mergim Fejzullahu und Robin Bormuth auf einigen Positionen umstellen. Tobias Lippold spielte in der Innenverteidigung, Kaan Akca im offensiven Mittelfeld und Lukas Hombach, nach einer anderthalbjährigen Verletzungspause, von Anfang an auf seiner angestammten Position des Mittelstürmers. Kapitän Christian Weber war nach überstandener Krankheit wieder mit an Bord. In den Reihen der Gäste waren mit Patrick „Patman“ Nettekoven und dem unverwüstlichen Johannes Walbaum auch zwei ehemalige Fortuna-Spieler vertreten.
Im Vorfeld war angesichts der letzten überraschend guten Ergebnisse des Tabellenletzten davor gewarnt worden, das Spiel auf die leichte Schulter zu nehmen. Die Mannschaft hatte diese Warnung sichtbar verinnerlicht, denn sie begann konzentriert und druckvoll. Eine frühe Möglichkeit (6.) hatte Kemal Rüzgar von der Ecke des 5-Meter-Raums, doch Nettekoven konnte seinen Schuss parieren. Nur zwei Minuten später verpasste ein Lupfer aus rund fünfzehn Metern von Nazim Sangaré nur knapp das Gehäuse. Angesichts der dicht gestaffelten doppelten Abwehrkette der Gäste war klar, dass die Flingeraner nur mit präzisen Kombinationen und Zuspielen zum Ziel kommen würden. Sollten diese nicht gelingen, wäre wohl ein langes Geduldspiel die Alternative gewesen. Die nächste Chance (17.) hatte allerdings Arian Berkigt für die Gäste. Er hatte gesehen hatte, dass Tim Wiesner weit vor dem Tor stand, versuchte es einfach mit einem flachen Schuss aus rund 25 Metern und hätte den Zwote-Keeper, der den Ball gerade noch ins Toraus lenken konnte, auch fast überlistet. Gerade als das Spiel etwas zu verflachen drohte, brachte eine Präzisionsarbeit von Weber (27.) die Wende. Mit einer butterweichen Flanke bediente er Hombach, der volley zur Führung einnetzte. Die nächste Präzisionsarbeit (33.) kam fast von derselben Stelle im linken Halbfeld von Rafael Garcia, der ebenfalls auf Hombach flankte. Dieser erhöhte mit dem Kopf auf 2:0 und feierte somit einen fulminanten Einstand. Ein präziser Pass von Akca (40.) quer auf die linke Seite erreichte Garcia. Der Ball landete bei einigen Abwehrspielern, die ihn nicht aus der Gefahrenzone befördern konnten, und dann bei Rüzgar. Der aktuelle Torschützenkönig der Zwoten fackelte nicht lange und erhöhte mit seinem 13. Saisontreffer auf 3:0. Damit hatten die Fortunen das Spiel innerhalb von dreizehn Minuten fast schon entschieden.
Im zweiten Durchgang geschah nicht mehr viel. Sangaré, immer wieder bedient von langen Diagonalpässen von Weber, sprintete sich über die restliche Spielzeit auf der rechten Außenseite die Lunge aus dem Leib, doch ihm klebte an diesem Tag das Pech an den Schuhen, denn ein Tor wollte ihm einfach nicht gelingen. Mehr Glück hatte der ebenfalls sprintstarke Marvin Ajani (60.), der eine weitere präzise Flanke von Garcia zum 4:0 verwandelte. Wie aus dem Nichts (63.) kamen die Gäste zum Anschlusstreffer. Enzo Wirtz zog aus zwanzig Metern aus vollem Lauf ab, und der Ball schlug ins untere rechte Toreck ein. Den Rest der zweiten Spielhälfte ließen die Flingeraner langsamer angehen und verwalteten den auch in der Höhe verdienten Sieg. Durch ihre Präzisionsarbeit hat die Zwote ihre Supporter vor einer langen Geduldsprobe bewahrt und ihren fünften Tabellenlatz weiter gefestigt. (RR)
Zwote-Trainer Taskin Aksoy: „Ich freue mich natürlich ungemein über die drei Punkte. Bei allem Respekt vor Wegberg-Beeck ist es niemals einfach, gegen einen solchen Gegner seine Leistung abzurufen. Durch den Tabellenplatz der Gäste schleicht sich Leichtsinn in die Köpfe der Spieler ein, und wir haben versucht, dem entgegenzuwirken. Das ist uns anscheinend auch ganz gut gelungen. Wir haben gut angefangen, die eine oder andere Torchance gehabt und in der Phase, in der wir einen Tick nachgelassen haben, fällt zum Glück der Führungstreffer. Nach dem dritten Treffer war das Spiel dann gegessen. Ich freue mich für Lukas Hombach, der nach einer anderthalbjährigen Verletzungspause endlich einmal wieder von Anfang anspielen konnte und seinen Einsatz mit zwei schönen Toren gerechtfertigt hat. Ich hätte mir gewünscht, dass wir im zweiten Durchgang das Tempo nicht ganz so raugenommen und die Fehlerquote minimiert hätten. Trotzdem hatten wir noch einige gute Einschussmöglichkeiten. Ich denke, dass wir mit jetzt 47 Punkten den Klassenerhalt erreicht haben.“
Spiele der Teams
Aufstellung:
Fortuna Düsseldorf U23
WiesnerM. AjaniGoralski (65. Roeber)LippoldWeber (C)LohmarAkca (61. Kinjo)SangaréGarcia (78. Jusuf)RüzgarHombach
Trainer
Taskin Aksoy
FC Wegberg-Beeck 1920
NettekovenSimoes RibeiroKüppersWilmsP. AjaniRichter (72. Zayton)Kumanini (63. Finlay)WalbaumWeber (46. Müller)WirtzBerkigt (C)
Trainer
Friedel Henssen
Stadion:
Paul-Janes-Stadion
Zuschauer
136
Schiedsrichter
Daniel Rott