Keine Dynamik, keine Punkte
Mit ihrem 3:1-Sieg im Hinspiel, ihrer bemerkenswert erfolgreichen Rückrunde und ihrem aktuellen Tabellenplatz hat die Zwote gezeigt, dass sie auch einen anfänglichen Aufstiegsaspiranten wie Alemannia Aachen schlagen kann. Im Rückspiel auf dem Neuen Tivoli ließ sie dann allerdings häufig die Durchschlagskraft vermissen, mit der ihr in der Woche zuvor gegen die Sportfreunde Ahlen noch ein 4:1-Sieg gelungen war.
Zunächst begannen die Flingeraner vor einer für sie eher ungewohnten lautstarken Kulisse von 6200 Zuschauern angriffsorientiert und hatten nach einem Fehlpass eines TSV-Abwehrspielers (3.) bereits früh eine gute Möglichkeit durch Kemal Rüzgar, der aber knapp am kurzen Pfosten vorbeischoss. Nur wenig später (6.) verfehlte auf der anderen Seite Dennis Dowidat nach einigen Turbulenzen im Zwote-Strafraum das Tor. Mit der Zeit entwickelte sich ein Spiel, in dem die Flingeraner mit guten Kontern immer wieder Nadelstiche setzten, doch im Abschluss meistens an der aufmerksamen Abwehr der Gastgeber scheiterten. Die Aachener ihrerseits gingen aggressiv und konsequent in die Zweikämpfe und kamen mit fast jedem Vorstoß gefährlich vor das von Michael Kampmann gehütete Tor. Nach einer Flanke von Tobias Mohr (18.) wäre Taku Ito beinahe völlig frei zum Kopfball gekommen, doch es fehlten ihm einige Zentimeter an Körpergröße für einen erfolgreichen Abschluss. In das Spiel der Flingeraner schlichen sich immer mehr Ungenauigkeiten ein, und mit der Häufigkeit der ihnen unterlaufenden Stockfehler wurden die Hausherren immer stärker. Kurz vor dem Pausenpfiff (43.) konnte der schnell reagierende Kampmann einen Distanzschuss von Mohr gerade noch über die Querlatte fausten. Eine schöne Kombination der Flingeraner (45.), ausgehend von Tugrul Erat über Ihlas Bebou, schloss Rüzgar aus guter Position nur mit einem Schuss über das Tor ab.
Die Gastgeber waren von ihrem Trainer Fuat Kilic offensichtlich gut auf das Spiel der Zwoten eingestellt worden, denn auch nach dem Wiederanpfiff setzten sie ihr druckvolles Spiel fort, ließen den Fortunen wenig Raum und verdarben ihnen damit scheinbar immer mehr die Lust am Fußball spielen. Im Gegensatz zum Spiel gegen Ahlen war dieses Mal der Gegner wacher und schneller, so dass den Flingeranern kaum noch gute Aktionen gelangen. Selbst die Abwehr ließ sich von der Unsicherheit im Spiel der Zwoten anstecken und ließ ihre Souveränität, die sie in der bisherigen Saison ausgezeichnet hatte, vermissen. Somit kam der Treffer der Aachener, der sich bereits abgezeichnet hatte, nicht wirklich überraschend. Dominik Ernst passte im Strafraum auf Philipp Gödde, der mit einem trockenen Schuss den Siegtreffer markierte. Danach geschah nicht mehr viel. Die Alemannen verwalteten ihre Führung ohne große Mühen bis zum Schlusspfiff, so dass die Fortunen ihre zweite Niederlage des Jahres 2016 hinnehmen musste. (RR)
TSV-Trainer Fuat Kilic: „Wir sind als verdienter Sieger vom Platz gegangen. Irgendwann habe ich aufgehört, unsere Torchancen zu zählen. Wir hätten schon früher Klarheit schaffen können, aber dennoch bin ich zufrieden mit dem Aufritt unserer Mannschaft. Wir haben heute vom Anpfiff bis zum Abpfiff eine unserer besten Saisonleistungen geliefert und vor allem in der Defensive sehr gut gestanden. Wir haben dem Gegner kaum Raum für Konter gegeben.“
Spiele der Teams
Aufstellung:
Alemannia Aachen
KleinheiderWinterRossmannDowidatZieba (67. Graudenz)ItoStaffeldt (C)MohrErnstGödde (71. Engelbrecht)Löhden (84. Lünenbach)
Gelbe Karten
Gödde, EngelbrechtTrainer
Fuat Kilic
Fortuna Düsseldorf U23
KampmannAjaniGoralskiBormuthWeber (C)Lohmar (77. Akca)Kinjo (68. Lippold)BebouGarcia (74. Fejzullahu)RüzgarErat
Trainer
Taskin Aksoy
Stadion:
Neuer Tivoli
Zuschauer
6200
Schiedsrichter
Mitja Stegemann (Bonn)