Auswärts klappt die Punktesammlung besser
Die Zwote, die im heimischen Paul-Janes-Stadion noch keinen Sieg und nur zwei Unentschieden erringen konnte, holte inzwischen elf ihrer insgesamt dreizehn auf der Habenseite verbuchten Punkte auf auswärtigen Plätzen.
Gegen den aktuellen direkten Tabellennachbarn, den SC Wiedenbrück 2000, gelang es den Fortunen durch einen engagierten Einsatz in der zweiten Halbzeit, einen Zweitorerückstand aufzuholen und eine weitere Niederlage abzuwenden. Die Begegnung im kleinen aber angenehmen Jahnstadion begann furios. David Machnik fing den ersten Angriff der Gastgeber ab, passte zu Jules Schwadorf, dessen Angriff zur Ecke geklärt wurde. Alexander Nandzik spielte die Ecke zu Schwadorf, und dessen hohes Zuspiel köpfte Jeron Hazaimeh knapp über das SCW-Gehäuse. Dieser vielversprechende Auftakt wurde jedoch kurz darauf konterkariert, als Jörn Zimmermann der Ball im eigenen Strafraum unglücklich an die Hand sprang, und Schiedsrichter Mitja Stegemann auf den Elfmeterpunkt zeigte. Soner Dayangan ließ Tim Boss mit seinem platzierten Strafstoß keine Chance. Wenige Minuten später hätten die Westfalen nach einem Abwehrfehler von Evans Nyarko bereits fast auf 2:0 erhöht, aber Tim Boss im Tor der Zwoten wehrte den Schuss des quirligen Marvin Studtrucker, der die Abwehr der Fortunen mehr als einmal ins Schwitzen brachte, reaktionsschnell mit dem Fuß ab. Studtrucker war es dann, der mit einem volley gespielten Querpass den zweiten Treffer der Hausherren durch Dominik Jansen vorbereitete. Die Zwote tat sich mittlerweile sichtlich schwer gegen eine Abwehrreihe Marke „Schrankwand“ und körperlich robuste Wiedenbrücker, die durch ein kompaktes und ballsicheres Spiel die Partie eindeutig dominierten. Trotzdem hatten die Flingeraner noch zwei Großchancen. Jules Schwadorf, der in seinem ersten Einsatz nach überstandener Verletzungspause ein enormes Laufpensum absolvierte und zum auffälligsten Spieler auf dem Feld wurde, kam in der 32. Minute frei durch, aber sein Flachschuss strich knapp am rechten Pfosten vorbei ins Toraus. Kurz vor dem Halbzeitpfiff hatte dann Gerrit Wegkamp den Anschlusstreffer auf dem Fuß, aber der zu schwache und unplatzierte Abschluss aus kurzer Distanz landete in den Armen von SCW-Torwart Alexander Hahnemann.
David Machnik, der sich kurz vor der Halbzeit eine Knieverletzung zugezogen hatte, konnte nicht weiterspielen; für ihn kam Diego Rodriguez Diaz. In den ersten zehn Minuten nach dem Wiedeanpfiff ging dann alles sehr schnell. Tugrul Erat, der eine deutlich ansteigende Form zeigte und eine sehr gute zweite Halbzeit spielte, passte in der 50. Minute auf den eingewechselten Zwote-Stürmer, der aus spitzem Winkel den Anschlusstreffer gegen seinen ehemaligen Verein markierte. Tim Boss wehrte kurz darauf mit einer weiteren Glanztat einen Kopfball von Dominik Jansen ab; im Gegenzug eroberten die Fortunen eine Ecke, die Bastian Müller ausgeführte und Sebastian Michalsky mit dem Kopf zum Ausgleich verwandelte. Die Flingeraner setzten zuerst nach und drängten gegen die durch diesen Doppelschlag sichtlich verunsicherten Gastgeber auf ein weiteres Tor. Da aber auch keine der Mannschaften in Rückstand geraten wollte, rückte im weiteren Verlauf vermehrt die Defensivarbeit in den Vordergrund. Dass die Zwote am Ende nicht doch noch als Verlierer den Platz verließ, verdankte sie einmal mehr ihrem Keeper Tim Boss, der gegen Marvin Studtrucker mit seiner letzten Rettungstat des Tages eine so genannte „Hundertprozentige“ vereitelte. Aufgrund der beiden unterschiedlichen Halbzeiten, in denen erst die Gastgeber und dann die Fortunen die Oberhand hatten, kann man diese Punkteteilung als gerecht bewerten.
SCW-Trainer Theo Schneider: „In der ersten Halbzeit haben wir alles, was wir geplant hatten, umgesetzt und den richtigen Rhythmus gefunden. Leider haben wir den Sack nicht frühzeitig zugemacht. Der Anschlusstreffer hat meine Mannschaft verunsichert, und sehr schnell fällt dann auch noch der Ausgleich. Zum Glück ist meine Mannschaft danach nicht völlig weggebrochen. Der Düsseldorfer Schlussmann, der sich vorher schon in Eins-zu-Eins-Situationen gegen uns ausgezeichnet hat, vereitelt dann am Ende noch unsere Riesenchance zum Siegtreffer. Mein Trainerkollege muss für seine Spieler in der Halbzeitpause die richtigen Worte gefunden haben, und immerhin haben die Fortunen ja auswärts bereits einige Achtungserfolge gelandet.“
Zwote-Trainer Taskin Aksoy: „Das Ergebnis ist zum Sterben zu viel und zum Leben zu wenig. Die erste Halbzeit haben wir verschlafen und trotzdem drei Hundertprozentige durch Hazaimeh, Schwadorf und Wegkamp gehabt. Diese Tore muss man einfach machen. Wir sind gut in die zweite Halbzeit gekommen. Nach unserem Ausgleich wollten beide Seiten keine Fehler mehr machen. Positiv ist, das wir das erste Mal in Rückstand geraten und nicht als Verlierer vom Platz gegangen sind.“ (RR)
Spiele der Teams
Aufstellung:
SC Wiedenbrück
HahnemannHydeSumelkaCzyszczonRogowski (C, 80. Brisevac)KerrStudtruckerMuhovic (60. Hermes)Strickmann (50. Zech)DayanganJansen
Gelbe Karten
Muhovic, StrickmannTrainer
Theo Schneider
Fortuna Düsseldorf U23
BossEratHazaimehZimmermannNandzikMichalsky (C)MüllerNyarkoMachnik (46. Rodriguez Diaz)Schwadorf (83. Norf)Wegkamp (90. Hirooka)
Gelbe Karten
Zimmermann, Machnik, Müller, Hazaimeh, NandzikTrainer
Taskin Aksoy
Stadion:
Zuschauer
230
Schiedsrichter
Mitja Stegemann (Bonn)