Versöhnlicher Jahresabschluss
Als letzte Begegnung vor der Winterpause traf die Zwote nach ihrem starken Auftritt gegen Viktoria Köln im Nachholspiel des 5. Spieltags im Paul-Janes-Stadion mit Rot-Weiss Essen auf den nächsten schweren Gegner. Trotz einiger Umstellungen in der Mannschaft konnten die Flingeraner aber an ihre starke Leistung der Vorwoche anknüpfen und durch einen verdienten Sieg gegen einen Erzrivalen den Abstand auf die Nichtabstiegsplätze vor der Winterpause deutlich verringern.
Die Lizenzspieler im Aufgebot der Zwoten waren diesmal Justin vom Steeg, Anderson Lucoqui, Taylan Duman, Kemal Rüzgar und Maecky Ngombo. Auf Seiten der Essener gab es ein Wiedersehen mit den ehemaligen Fortunen Robin Heller und Gino Windmüller.
Eine Kulisse von 850 Zuschauern hatte sich bei kaltem, trockenen Wetter auf den Weg zum Flinger Broich gemacht. Da die Erste zeitgleich ihr Meisterschaftsspiel bei Erzgebirge Aue austrug, waren die Fans aus Essen deutlich in der Überzahl. Doch auch eine kleine Gruppe von rund zwanzig Fortuna-Supportern sorgte über neunzig Minuten für eine lautstarke Unterstützung der Zwoten.
Die erste Chance des Spiels hatten die Gäste (9.) durch Marcel Platzek, der nach einer Hereingabe von Kamil Bednarski den Ball aber frei vor dem Tor nicht unter Kontrolle bringen konnte. Etwas überraschend folgte bereits kurz darauf (11.) die schnelle Führung der Flingeraner. Zunächst dribbelte sich Hendrik Lohmar in den Essener Strafraum, doch sein Abschluss konnte zur Ecke geklärt werden. Diese führte der Mittelfeldmann der Zwoten selbst aus. Der Ball landete am hinteren Pfosten bei Tobias Lippold, der diesen über Heller hinweg ins Tor lenkte. Mit diesem Vorteil im Rücken spielten die Fortunen immer sicherer und dominierten eindeutig das Spiel. Das starke Mittelfeld mit Lohmar, Duman, Taoufiq Naciri und Kaan Akca eroberte reihenweise die Bälle und ließ den Gästen kaum Chancen für ein wirkungsvolles Angriffsspiel. Daher versuchten die Essener vermehrt, mit langen Bällen zum Ziel zu kommen, doch hier stand die Abwehr um Kapitän Leander Goralski wie gewohnt sattelfest. Spätzugang Rico Weiler hat sich mittlerweile nahtlos in die Mannschaft integriert und ist in der Innenverteidigung eine sichere Bank geworden; auf den beiden Außenseiten glänzten Lippold und Lucoqui ebenfalls durch starke Auftritte. Zwingende Torchancen gab es jedoch bis zum Pausenpfiff nicht mehr.
Das Spiel blieb auch nach dem Wiederanpfiff zunächst ereignisarm. Die Flingeraner hatten das Spiel weiter gut im Griff, blieben mit ihren Angriffen aber immer wieder in der massiven Abwehr der Gäste stecken. Mitte der zweiten Hälfte gerieten die Fortunen jedoch ohne ersichtlichen Anlass in eine Schwächephase. Sichere Bälle wurden plötzlich verloren und Pässe kamen nicht mehr beim Mitspieler an. Die Konsequenz daraus ließ auch nicht lange auf sich warten. Die Essener verstärkten den Druck, und plötzlich kam RWE-Stürmer Platzek im Strafraum aus kurzer Distanz frei zum Schuss. Weiler konnte noch auf der Linie klären, und aus dem anschließenden Gerangel wurde der Ball ins Toraus geschlagen. Der anschließende Eckball (70.) landete direkt am vorderen Pfosten bei Dennis Malura, der einfach nur den Fuß hinhielt und den Ball unter vom Steeg hindurch zum Ausgleich ins Tor beförderte. Die Serie an Nackenschlägen, die seit Saisonbeginn ein ständiger Begleiter der Zwoten war, scheint allerdings auch die positive Wirkung gehabt zu haben, dass die Mannschaft gelernt hat, diese gut wegzustecken und ihre Selbstsicherheit nicht zu verlieren. Mit dem Gegentreffer jedenfalls endete die Schwächephase der Flingeraner. Sie fanden wieder zurück in die Spur, kämpften unbeirrt weiter um jedem Ball und wurden schließlich belohnt. Ein Freistoß von Duman (84.) wurde bis an den rechten Torpfosten zu Rüzgar verlängert, der reaktionsschnell die erneute Führung der Fortunen markierte. Der Torjäger der Zwoten hatte sich seinen Treffer mehr als verdient, denn einmal mehr sorgte er während des gesamten Spiels für viel Unruhe in der Gästeabwehr und war mit einem immensen Laufpensum auf dem gesamten Spielfeld präsent. Das große Zittern vor dem erneuten Ausgleich des Gegners blieb diesmal aus, denn die Zwote zeigte in den Schlussminuten, dass die mittlerweile auch Fortschritte darin gemacht, eine Führung clever und sicher über die Zeit zu bringen.
Die Freude über diesen nicht erwarteten aber erhofften und am Ende auch verdienten Sieg war natürlich groß, und die Mannschaft hatte großen Spaß, mit den Supportern am Ende die Humba zu feiern. Eine Erkenntnis aus den letzten Spielen gibt Anlass zu der Annahme, dass sich der Aufwärtstrend der Zwoten nach der Winterpause fortsetzen wird: Das starke „Gerüst“ der Mannschaft mit Goralski, Weiler, Lippold, Naciri, Lohmar und Akca ist inzwischen sehr gut eingespielt und integriert mühelos „Pendler“ aus dem Lizenzkader, wie Lucoqui, Duman, Iyoha, Rüzgar und andere. Wenn sich diese Entwicklung weiter fortsetzt, muss man sich um den Klassenerhalt keine Sorgen machen. Aber nur dann! (RR)
Spiele der Teams
Aufstellung:
Fortuna Düsseldorf U23
vom SteegLippoldGoralski (C) Weiler Lucoqui NaciriDuman Akca Lohmar Rüzgar Ngombo (78. Bonga)
Gelbe Karten
Lohmar, LucoquiTrainer
Taskin Aksoy
Rot-Weiss Essen
HellerBecker (46. Ngankam) Zeiger Meier Grund Baier Lucas (90. Löning)Rabihic (85. Windmüller)Malura Bednarski Platzek
Gelbe Karten
Baier, MaluraTrainer
Sven Demandt
Stadion:
Paul-Janes-Stadion
Zuschauer
850
Schiedsrichter
David-Markus Koj