Nach dem verdienten Punktgewinn in Dortmund behielt Aksoy seine taktische Grundausrichtung mit einem 4-4-2-System bei. Änderungen in der Startelf standen dennoch an: Anderson Lucoqui, Emmanuel Iyoha und Hendrik Lohmar wurden durch Vizekapitän Tobias Lippold als rechter Verteidiger, Kaan Akca im linken Mittelfeld, sowie Tarsis Bonga als zweite Spitze neben Kemal Rüzgar ersetzt. Im Tor begann Lars Unnerstall. Bereits in der 2. Spielminute setzte der Gast aus Gelsenkirchen ein erstes Ausrufezeichen: Nach einem Angriff über die rechte Seite stand Stürmer Fabian Reese im Strafraum frei, traf den Ball mit dem linken Innenrist allerdings nicht richtig, sodass der Ball knapp am Fortuna-Tor vorbeirauschte. Die Zwote blieb jedoch von diesem frühen Warnschuss gänzlich unbeeindruckt, übernahm die Kontrolle über das Spiel und wurde für ihren konzentrierten Auftritt schnell belohnt. Nach einem weiten Abschlag von Profi-Leihgabe Unnerstall wurde der Ball durch die Schalker Defensive verlängert und gelangte so in den Lauf von Kemal Rüzgar. Dieser blieb vor dem Tor – in aus den letzten eineinhalb Jahren bekannter Manier – eiskalt und schob den Ball mit seinem schwächeren rechten Fuß ins Schalker Tor. Auf der 1:0-Führung wollte sich die Mannschaft jedoch nicht ausruhen, sie spielte weiter nach vorne und sollte schnell zu weiteren Chancen kommen. Doch die Chancen von Rüzgar, der brilliant durch Akca freigespielt wurde, als auch die Chancen von Justin Kinjo und Akca selbst, konnte der FC Schalke 04 allesamt abblocken.

Nach der Halbzeitpause veränderte sich das Bild der Partie relativ deutlich. Der Gast agierte nun deutlich feldüberlegen, jedoch resultierte durch den Ballbesitz keine einzige klare Torchance. Die Aufgabe, das Tor weiter sauber zu halten, sollte sich ab der 63. Spielminute um einiges schwieriger gestalten: Der bereits für Ballfesthalten in der ersten Halbzeit verwarnte Tobias Lippold leistete sich ein weiteres Foulspiel an der Seitenauslinie, woraufhin er von Schiedsrichter Andreas Steffens mit Gelb-Rot vom Platz gestellt wurde – eine harte Entscheidung in einem ansonsten überaus fairen Fußballspiel. Von nun an glich das Spiel rein optisch eher einem Handballspiel um den Strafraum der Zwoten herum, allerdings waren die Schalker an Harmlosigkeit kaum zu überbieten, nahezu jeder Angriff lief über Ex-Nationalspieler Sidney Sam, dieser wurde jedoch grandios durch den eigentlichen Offensivspieler Tarsis Bonga bearbeitet, der nach dem Platzverweis eine Art rechten Aushilfsverteidiger spielen musste. Auch dem Rest der Gäste gelang es nicht, an der durch Leander Goralski hervorragend organisierten Abwehr vorbeizukommen. Auch wenn dem FC Schalke 04 jede Durchschlagskraft fehlte, war die Erleichterung nach vier Minuten Nachspielzeit am Flinger Broich riesig, da die Zwote durch die drei gewonnenen Punkte den Anschluss an die Nichtabstiegsplätze wiederherstellen konnte.

Bereits am kommenden Freitag um 14 Uhr ist die Mannschaft im Franz-Kremer-Stadion im Köln bei der U23 des 1. FC Köln zu Gast und versucht dort, ihre Serie von drei ungeschlagenen Spielen in Folge weiter auszubauen.