Derbe Klatsche im Stadion am Zoo
Die Zwote kam in Nachholspiel des im vergangenen Dezember wegen Unbespielbarkeit des Rasens abgesagten Spiels im Stadion am Zoo des Wuppertaler SV böse unter die Räder. Von Personalsorgen geplagt und auch sonst über weite Strecken der Partie indisponiert bekamen die Flingeraner über die gesamte Spielzeit keinen Zugriff auf das Spiel, verzeichneten nur eine wirkliche Torchance und gingen somit auch in der Höhe als verdiente Verlierer vom Platz.
Da mit dem Wechsel von Kemal Rüzgar zum VfL Osnabrück und der Verletzung von Sebastian van Santen nur noch Tarsis Bonga als Stürmer zur Verfügung stand, spielte Hendrik Lohmar statt im Mittelfeld als Mittelstürmer. Karlo Igor Majic aus der U19 begleitete als weiter Angriffsspieler die Mannschaft, kam in der zweiten Spielhälfte auch zum Einsatz und avancierte zum besten Fortunen auf dem Platz. Aus dem Lizenzkader waren Justin vom Steeg, Gökhan Gül und Taylan Duman abgestellt worden. Jens Langeneke gab an der Seitenlinie seinen Einstand als zweiter Co-Trainer.
Die WSV-Ultras feierten ihr 15-jähriges Jubiläum lautstark mit einer Choreo aus vielfarbigem Rauch, Silvesterraketen, Bengalos und Riesentransparenten, während dem Organisationsteam der Wuppertaler als Kontrastprogramm aufgrund technischer Probleme nur eine Kuschelrock-CD aus dem 1980er Jahren zur Stadionbeschallung zur Verfügung stand.
Keinen Kuschelrock gab es jedoch auf dem Rasen, denn die Gastgeber setzten sofort auf Angriff und gingen, noch bevor die Fortunen sich gesammelt hatten, bereits in Führung. Jan Holldack (4.) schlug eine Ecke von rechts, Enzo Wirtz kam sträflich frei zum Kopfball und verwandelte sicher. Nach dem Rückstand kamen die Fortunen schließlich etwas besser ins Spiel und reagierten sicherer auf den hohen Druck der Hauherren. Lohmar (21.) hatte sogar den Ansatz einer Chance mit einem flachen Drehschuss aus halblinker Position im Strafraum, den WSV-Torwart Sebastian Wickl abwehren konnte. Insgesamt aber dominierten eindeutig die Wuppertaler das Spiel. Die Zwote musste eine ganze Reihe von brenzligen Situationen überstehen, bis schließlich der zweite Treffer der Gastgeber (29.), der sich immer mehr abgezeichnet hatte, aus einer kuriosen Situation heraus fiel. Tobias Lippold und vom Steeg gingen beide an der Strafraumgrenze zum Ball, doch Holldack war ebenfalls zum Ball gelaufen, fand noch eine Lücke zwischen seinen beiden Gegnern und spitzelte den Ball ins leere Tor. Mit einem Rückstand von zwei Toren zur Halbzeit war die Zwote angesichts des Spielverlaufs sogar noch gut bedient.
Zwote-Trainer Taskin Aksoy verstärkte zum zweiten Durchgang logischerweise die Offensive und brachte Majic für den in der Winterpause zur Fortuna gewechselten Mittelfeldspieler Kianz Froese. Der U19-Spieler belebte sichtlich das Angriffsspiel der Flingeraner, die aber dann mit dem dritten WSV-Treffer einen weiteren Rückschlag hinnehmen mussten. Eine von den Flingeranern schlecht abgewehrte Flanke kam zu Teijssen (53.), der per Kopf die Führung der Hausherren ausbaute. Wäre dieser Treffer nicht gefallen, hätte vier Minuten später die kleine Hoffnung aufkeimen können, dass die Zwote den Kopf noch einmal aus der Schlinge zieht. Der Grund war der erste und einzige gelungene Spielzug der Fortunen, den Kaan Akca (56.) nach einer Flanke von Taylan Duman zum 1:3 abschloss. Doch nachdem der Torschütze kurz darauf (58.) durch eine sehr harte Entscheidung des Schiedsrichters Tim Pelzer die Rote Karte wegen groben Foulspiels des Feldes verwiesen worden war, konnte das Ziel nur noch Schadensbegrenzung heißen. Diese wurde den Flingeranern nicht einfach gemacht, denn da war noch Ercan „Gegen uns trifft der immer“ Aydogmus, langjähriger Wegbegleiter und Freund des Hauses der Zwoten, der nach seiner Einwechslung in der 68. Minute noch einmal richtig Druck machte. Als erste Warnung setzte er einen Ball gegen den Innenpfosten, der dann die Torlinie entlang trudelte, bis ein Abwehrspieler ihn wegschlagen konnte. Ein Treffer hatte zudem wegen Abseits nicht gezählt. Der mittlerweile 37-jährige Stürmer des WSV wirbelte die Zwote-Abwehr noch einmal kräftig durcheinander und verschaffte seinen Mitspielern immer wieder Freiräume, von denen Wirtz einen zum 4:1 aus Sicht der Gastgeber nutzte. Der letzte Treffer zum 5:1 war dann, wie bereits der schmerzhafte Ausgleich im Hinspiel in der Nachspielzeit, dem Altmeister selbst vorbehalten. (RR)
WSV-Trainer Stefan Vollmerhausen: „Wir wussten natürlich, um was es hier für uns heute geht. Wir können alle die Tabelle lesen und wussten auch, dass Fortuna hier mit einer starken Truppe antreten wird. Wir sind gut ins Spiel gekommen, haben uns viele Torchancen erspielt sind folgerichtig mit zwei Toren in Führung gegangen. Wir freuen uns am Wochenende über den Sieg und werden danach hart weiterarbeiten. Wenn wir das umsetzten, haben wir gute Chancen, frühzeitig den Klassenerhalt zu sichern.“
Spiele der Teams
Aufstellung:
Wuppertaler SV
WicklHolldackGrebeHagemannWirtz (80. Husic)HeidemannSchmetz (C)DuschkeTeijsse (65. Aydogmus)PytlikIvan (46. Topal)
Trainer
Stefan Vollmerhausen
Fortuna Düsseldorf U23
vom SteegBerauerGoralskiGülLippold (C)BiadeFroeseDumanAkcaAkcaLohmarBonga
Gelbe Karten
Goralski
Rote Karten
Akca (59.)Stadion:
Stadion am Zoo
Zuschauer
3003
Schiedsrichter
Tim Pelzer