Mit Kampf und Einsatz zum Punktgewinn
Das erste Match einer erneuten Serie von drei Auswärtsspielen in Folge bestritt die Zwote am Dienstagabend auf dem Tivoli von Alemannia Aachen. Vor einer über 90 Minuten lautstarken Kulisse von 4700 Zuschauern gelang es den Fortunen, einen hochverdienten Punkt nach Flingern zu entführen.
Einen herben Verlust nicht nur für das restliche Spiel, sondern auch für die verbleibenden Spiele gegen den Abstieg, musste die Zwote bereits nach neun Spielminuten durch eine Verletzung von Leander Goralski verkraften. Der aus der Defensive kaum wegzudenkende Innenverteidiger zog sich bei einem Zweikampf eine Bänderverletzung im Knie zu und wird nach erster Diagnose voraussichtlich mindestens sechs Wochen ausfallen. Taskin Aksoy, der Hendrik Lohmar für Goralski einwechselte, war somit gezwungen, seine taktische Ausrichtung zu ändern und die Verteidigung noch mehr in den Mittelpunkt zu rücken. Trotzdem hatten die Fortunen die erste nennenswerte Chance durch Taylan Duman, der ein Zuspiel von Zwote-Kapitän Tobias Lippold aus kurzer Distanz mit dem linken Innenrist in Richtung linkes Toreck lenkte. Alemannia-Torwart Mark Depta war jedoch auf dem Posten, tauchte rechtzeitig ab und vereitelte um Haaresbreite den Treffer. Nach der Anfangsphase, in der die Fortunen sogar etwas mehr Spielanteile hatten, glich sich die Partie immer mehr aus. Die nächste Torszene (32.) hatten die Gastgeber, als Joy-Lance Mickels von links in den Strafraum eindrang und schoss. Zwote-Keeper Justin vom Steeg verkürzte aber gut den Winkel und bereinigte die Situation. Im direkten Gegenzug (33.) spielte Kianz Froese einen schönen Pass auf Malte Berauer, doch Depta war erneut aufmerksam und konnte den Ball noch abfangen. Das torlose Remis zur Halbzeit entsprach trotz des am Ende zunehmenden Drucks der Alemannen vollkommen dem Spielgeschehen.
Im zweiten Durchgang setzten die Fortunen weiterhin effektiv auf Konter aus einer sicheren Defensive heraus. Selbst die Offensivkräfte Duman, Froese und Shunya Hashimoto waren in die Abwehrarbeit eingebunden und absolvierten dadurch ein immenses Laufpensum. Erst Mergim Fejzullahu (63.), neben Maurice Pluntke der zweite ehemalige Zwote-Spieler in den Reihen der Aachener, gelang es, die Verteidigungskette mit einem sehenswerten Dribbling auszutanzen und in die Mitte auf Philipp Gödde zu passen. Der nach der Pause eingewechselte Mittelstürmer hatte keine Mühe, diese Vorlage zur Führung der Hausherren zu nutzen. Schon kurz darauf (64.) hätten die Karlstädter ihre Führung ausbauen können, doch vom Steeg rettete hervorragend in einer Eins-gegen-Eins-Situation gegen Florian Rüter. Die Fortunen ließen sich durch den Rückstand nicht aus dem Konzept bringen, standen weiterhin kompakt und sicher in der Abwehr, so dass die Gastgeber es nun vermehrt aber erfolglos versuchten, mit Fernschüssen zum Erfolg zu kommen. Taskin Aksoy wechselte in der 65. Minute den erschöpften Hashimoto, der schon einige Tage zuvor im Spiel gegen den BVB eine enorme Laufarbeit geleitet hatte, durch Tarsis Bonga aus. Die Einwechslung des schnellen Zwote-Stürmers belebte noch einmal das Angriffsspiel und machte sich, ebenso wie das disziplinierte Geduldsspiel der Mannschaft, schließlich auch bezahlt. Anderson Lucoqui (75.) passte nach einer Balleroberung auf der linken Außenbahn auf Bonga, der legte, was man bei seiner baumlangen Statur nicht unbedingt erwarten würde, ein filigranes Dribbling auf engstem Raum entlang der Grundlinie hin, behielt den Überblick und passte im richtigen Moment auf Froese, der perfekt positioniert mit seinem vierten Treffer im dritten Spiel in Folge den verdienten Ausgleich markierte. In der Schlussphase kämpften die Flingeraner mit hohem Einsatz um jeden Ball und hielten die für die Zwote-Supporter gewohnte Zitterpartie in Grenzen, da sie die Gastgeber kaum noch ins Spiel kommen ließen. Belohnt wurde sie für ihre starke Leistung schließlich mit einem weiteren wichtigen Punktgewinn. (RR)
Alemannia-Trainer Fuat Kilic: „Unsere erste Halbzeit war durchwachsen. Wir haben zu wenig Torchancen herausgespielt, zu langsam agiert und es nicht geschafft, Räume durch Spielverlagerung zu bekommen. Man muss dazu sagen, dass der Gegner es uns mit seiner kompakten, dicht gestaffelten Abwehrarbeit nicht einfach gemacht hat. Wir wussten, dass die Mannschaft gut verteidigt und nicht umsonst mit ähnlicher Effektivität gegen Dortmund gewonnen hat. Im zweiten Durchgang haben wir dann spielerisch und läuferisch zugelegt und sind verdientermaßen in Führung gegangen. Ich denke abschließend, dass wir dem Spielverlauf nach trotzdem zufrieden sein und mit dem einen Punkt leben können.“
Spiele der Teams
Aufstellung:
Alemannia Aachen
Depta Winter Propheter Pluntke (46. Gödde)Löhden Rüter (79. Hammel)Mohammad Staffeldt Mohr Fejzullahu (90.+2 Kühnel)Mickels
Gelbe Karten
Mohr, Mickels, Winter
Gelb-Rote Karten
MohammadTrainer
Fuat Kilic
Fortuna Düsseldorf U23
Vom Steeg Lippold Weiler Goralski (9. Lohmar) Lucoqui Gül Berauer Kinjo Duman Froese (90. Galleski)Hashimoto (65. Bonga)
Gelbe Karten
Froese, LucoquiTrainer
Taskin Aksoy
Stadion:
Tivoli
Zuschauer
4700
Schiedsrichter
Lukas Sauer