Die Partie gegen die Zweitvertretung des 1. FC Köln war ein weiteres wichtiges Spiel gegen den Abstieg, das die Zwote erneut trotz guter Möglichkeiten nicht für sich entscheiden konnte. Im ersten Durchgang sahen die Zuschauer ein insgesamt ausgeglichenes Spiel, in dem die Gäste die ersten Chancen hatten. Zunächst beförderte Michael Klauß nach einer Ecke von Marius Laux (11.) im Fünf-Meter-Raum den Ball flach knapp am langen Pfosten vorbei ins Toraus, und auch ein Schuss von Roman Prokoph (15.) verfehlte nur wenige Zentimeter sein Ziel. Mit ihrem dritten gefährlichen Angriff aber kamen die Gäste zum Erfolg. Lukas Klünter flankte von rechts auf Klauß, der freie Schussbahn hatte und zur Gästeführung traf. Kurz darauf (28.) hätten die Fortunen bereits den Ausgleich erzielen müssen, aber Shunya Hashimoto verstolperte in aussichtsreicher Position den Ball, der bei Kianz Froese landete, dessen Drehschuss FC-Keeper Sven Müller aber mit einer Parade abwehren konnte. Nur zwei Minuten später (30.) zielte Marlon Ritter nach einer schönen Kombination von Froese und Taylan Duman nicht gut genug und vergab eine weitere gute Möglichkeit. Das Angriffsspiel der Fortunen verbesserte sich zwar nach dem Rückstand, aber es fehlte die Konzentration und Konsequenz im Abschluss.

Nach der Halbzeitpause wurden die Flingeraner immer spielbestimmender, was aber auch daran lag, dass die Gäste ihre Taktik nun darauf verlegten, aus einer sicheren Abwehr heraus auf Konter zu warten. Torszenen wurden, bis auf einen Schuss von Malte Berauer (55.) nach Vorlage von Hashimoto, der aber in den Armen von Müller landete, zusehends Mangelware. Die Kölner verwalteten clever ihren Vorsprung, und die Fortunen verzettelten sich zu häufig in der Abwehr der Gäste. Erst ein „Gewaltakt“ (74.) brachte die Zwote zum Erfolg. Nach erfolglosen Schussversuchen von Ritter, Duman und Hashimoto donnerte schließlich Froese den Ball mit aller Wucht zum Ausgleich in die Maschen. Da die Flingeraner augenscheinlich besser darin sind, Rückstände aufzuholen statt Führungen über die Zeit zu bringen, keimte die nicht ganz unberechtigte Hoffnung auf, dass sie das Spiel gegen einen nicht wirklich starken Gegner noch für sich würde entscheiden können. Diese Hoffnung verstärkte sich noch, nachdem Marcel Hertel nach einer Tätlichkeit gegen Ritter, der ihn vorher gefoult hatte, mit Rot das Feld verlassen musste. Doch bevor die Unterzahl des Gegners überhaupt zum Tragen kam, brachten Abstimmungsfehler in der Abwehr die Flingeraner erneut in Rückstand. Klauß spielte den nach dem Foul von Ritter fälligen Freistoß aus dem Mittelfeld auf Nico Perrey (80.), der völlig frei und ungehindert per Kopf die erneute Gästeführung markieren konnte. Die Fortunen setzten zum Ende zu einem regelrechten Sturmlauf an und brachten die Abwehr der Kölner immer mehr ins Wanken. Kurz vor dem Abpfiff (88.) brach Jubel auf Seiten der Fortunen aus, denn Hashimoto beförderte nach einer weiteren wahren Schusskanonade diverser Zwote-Spieler den Ball schließlich ins Netz. Der Jubel hielt aber nur kurz an, denn Schiedsrichter Sven Waschitzki entschied auf Abseits. Somit endete ein weiteres wichtiges Spiel der Zwoten mit einer insgesamt vermeidbaren Niederlage. Da der Einsatzwille der Mannschaft zweifelsfrei vorhanden war, muss der Fairness halber auch berücksichtig werden, dass Abstimmungsfehler, wie beim zweiten Gegentreffer, absehbar sind, denn die Zwote spielt mit ständig wechselnden Torleuten unterschiedlicher Spielpraxis (Unnerstall/Ahlen, Kampmann/Verl, vom Steeg/Köln) und einer ständig umformierten Abwehrkette. (RR)