Zwote brilliert am Zoo
Nach der 0:1-Niederlage gegen die Sportfreunde Lotte reichte ein kurzer Blick auf die Tabelle, um die Wichtigkeit des Auswärtsspiels beim Wuppertaler SV für die Zwote zu erkennen. Lediglich drei Punkte trennten beide Mannschaften, ein Sieg der Wuppertaler würde die Fortunen tief in den Abstiegskampf hereinziehen. Wie so oft in dieser Saison gab es verletzungsbedingt mehrere Wechsel im Kader des Teams von Nico Michaty: Während Dustin Willms, Lex-Tyger Lobinger, Tim Kaminski und Bastian Kummer allesamt nicht dabei sein konnten, standen Moritz Montag, Timo Bornemann und Davor Lovren wieder im Kader, außerdem feierte Kelvin Ofori sein Regionalligadebüt.
Das erste Ausrufezeichen der Begegnung setze der WSV: Angreifer Semir Saric (3.) bekam vor dem Strafraum zu viel Platz, sein starker Schlenzer wurde von Zwote-Torwart Maduka Okoye noch besser pariert. Diese Chance schien wie ein Weckruf für die Flingeraner gewesen zu sein, die das Spiel fortan mit großer Dominanz gestalten konnte. Nachdem Kelvin Ofori sich bereits zuvor einmal dem Tor genähert hatte (6.), tauchte er kurze Zeit später nach starker Vorarbeit von Aymen Barkok allein vor WSV-Torwart Niklas Lübcke auf und ließ ihm aus gut zehn Metern keine Abwehrchance (10.). Die Führung gab den Flingeranern eine große Selbstsicherheit, die auch in eine Vielzahl an guten Einschussmöglichkeiten umgemünzt werden konnte. So verpassten es Ofori (14.), Max Wegner (21.), Enrique Lofolomo und Leander Goralski (beide 22.) noch, die Führung zu verdoppeln, während Barkok (23.) erfolgreicher war: Nach einem Zuckerpass von Wegner stand er frei vor Lübcke, den er mit einem ansehnlichen Außenristschuss zum 2:0 überwinden konnte. Die Phase zwischen den beiden Treffern der Zwoten lässt sich eindeutig als die beeindruckendste der bisherigen Saison bezeichnen. Doch auch nach dem 2:0 ließen die Rot-Weißen nicht locker. Kevin Hagemann und Shinta Appelkamp drehten nun auf und erspielten mehrere Chancen, die jedoch noch nicht zu einem dritten Tor führten. Kurz vor der Pause fasste sich Hagemann nochmal ein Herz, dribbelte von der Mittellinie bis zum Strafraum und setzte Appelkamp in Szene, der nun mit einem kompromisslosen Flachschuss (45.) den 3:0-Halbzeitstand besorgte.
Den mitgereisten Zwote-Supportern sprang nun natürlich sofort die Erinnerung an das Spiel der Vorsaison in die Gedanken, als ein Drei-Tore-Vorsprung zur Halbzeit beinahe noch verspielt wurde. Angesichts der ersten Hälfte war die Hoffnung auf einen ruhigen zweiten Durchgang jedoch hoch.
Dieser begann allerdings parallel zum Ersten: Wuppertals Beyhan Ametov (48.) wurde gut fünf Meter vor dem Tor freigespielt, verzog jedoch deutlich. Erneut ließen sich die Flingeraner nicht beeindrucken. Ofori (54.) und Wegner (56.) hatten sogar die Möglichkeit, die Führung weiter zu erhöhen, ehe doch noch einmal Brisanz ins Spiel kam. Der bereits kurz vor der Pause verwarnte Johannes Bühler ließ sich zu einem unnötigen Foul im Mittelfeld hinreißen, sodass er das Feld mit Gelb-Rot (57.) verlassen musste. Gegen zehn Zwote-Spieler kamen die Gastgeber nun doch vermehrt zu Torannäherungen, jedoch hatten sie ihre Rechnung ohne Okoye gemacht. Der Zwote-Torwart, der schon über die gesamte Spielzeit ein überragender Rückhalt ist, zeichnete sich besonders gegen die Abschlüsse von Nedim Pepic (74.) und Yusa-Semih Alabas (80.) aus. Letzteren Ball gegen die Laufrichtung Okoyes hatte ein großer Teil der 1648 Zuschauer bereits im Netz zappeln sehen. Trotz dieser Möglichkeiten stand am Ende jedoch ein überzeugender Sieg der Zwoten zum Hinrundenabschluss, der derzeit einen zwölften Platz bedeutet, den auch nach der Rückrunde wohl jeder unterschreiben würde. (PL)
WSV-Trainer Alexander Voigt: „Von mir gibt es heute nur ein kurzes Statement. Ich hätte es nicht für möglich gehalten, dass meine Mannschaft eine erste Hälfte spielt, wie sie sie heute gespielt hat. Ich habe uns eigentlich auf dem Weg nach oben und nicht nach unten erwartet. Das kam überraschend. Wir müssen schleunigst die Kurve kriegen. So haben wir keine Chance, in der Liga zu bleiben.“
Spiele der Teams
Aufstellung:
Wuppertaler SV
LübckeNesselerUphoff (C)MüllerSaric (46. Osenberg)Grebe (56. Alabas)AmetovKnechtelPagano (70. Pepic)MarzulloPytlik (46. Salau)
Trainer
Alexander Voigt
Fortuna Düsseldorf U23
OkoyeGoralski (C)StöckerBarkokLofolomoAppelkamp (70. Montag)Ofori (77. Lovren)OberdorfHagemann (83. El-Jindaoui)BühlerWegner (84. Schaub)
Gelb-Rote Karten
Bühler (56.)Trainer
Nico Michaty
Stadion:
Stadion am Zoo
Zuschauer
1648
Schiedsrichter
Marc Jäger