19.11.2023 | Verein

Die wichtigsten Aussagen der Mitgliederversammlung 2023

Auszüge aus den Berichten von Aufsichtsrat und Vorstand

Wie gewohnt, gab es auch bei der Mitgliederversammlung 2023 die Berichte von Aufsichtsrat und Vorstand. Hier gibt es die wichtigsten Aussagen von Björn Borgerding, Alexander Jobst, Klaus Allofs und Arnd Hovemann im Überblick.

Hier geht's zur Zusammenfassung der Mitgliederversammlung 2023.

Björn Borgerding, Aufsichtsratsvorsitzender, über …

… die Zukunft der Fortuna:
„Wir alle haben uns klar zur 50+1-Regel und dem mitgliedergeführten Verein bekannt – sowohl mit allen Stärken und Schwächen als auch Chancen und Risiken, die wir oft und ausführlich diskutiert haben! Wir wollen, dass der Verein uns allen gehört und keinem Investor oder wem auch sonst immer. Das bedeutet aber auch, dass wir uns Gedanken machen müssen, wie unser eigener Fortuna-Weg aussehen kann, wie wir diesen Verein zeitgemäß aufstellen und wie wir den ganzen Apparat finanzieren wollen!“

… „Fortuna für alle“: „Wenn über ‚Fortuna für Alle‘ gesprochen wird, reden alle immer von der Ticket-Revolution”. Dieses Konzept ist aber viel mehr und beantwortet viele kritische Fragen, die von der überkommerzialisierten Fußballbranche dringend beantwortet werden sollten! Bei vielen Entscheidungen, die von DFB und DFL in der Vergangenheit getroffen wurden, hat man oft das Gefühl, dass den Mitgliedern und Fans nicht mehr richtig zugehört wird.“

… die Wahrnehmung der Fortuna durch „Fortuna für alle“: „Dieses Konzept gibt dem Verein eine klare Perspektive, die zeitgemäß ist und eine wirtschaftliche Planungssicherheit, die wir noch nie hatten. Vor allem aber sieht man die Fortuna plötzlich in einem ganz anderen Licht. Plötzlich schaut man mal neidisch nach Düsseldorf und wir sind Vorreiter und Innovationstreiber, was uns vor einigen Jahren noch niemand zugetraut hat.“

… die gescheiterte Verpflichtung von Simon Zoller: „Hier sind wir nur unseren Kontrollpflichten, die uns von den Mitgliedern auferlegt wurden, nachgekommen – und das übrigens in maximaler Geschwindigkeit und Kooperationsbereitschaft. Nachdem der Transfer nicht geklappt hatte, wurden wir trotzdem schnell als inkompetentes Gremium abgestempelt. Als Aufsichtsrat hast du dann zwei Möglichkeiten: entweder die Dinge öffentlich klarstellen und den Vorstand dadurch maximal bloßstellen, oder im Sinne des Vereins den fehlerhaft geführten Prozess intern klar und kritisch ansprechen und dann auf der Mitgliederversammlung für Klarheit sorgen. Auch wenn unsachliche Kritik immer wieder wehtut, haben wir uns im Sinne des Vereins für den zweiten Weg entschieden und haben die Faust in der Tasche gelassen.“

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Alexander Jobst, Vorstandsvorsitzender, über …

… die finanzielle Situation:
„Wir sind in diesem Jahr in einer Übergangsphase, in der wir die wirtschaftlichen Auswirkungen noch spüren, aber bereits konkrete Maßnahmen angestoßen haben. Wir haben bewusst Investitionen getätigt, die uns in Zukunft helfen sollen. Durch die ergriffenen Maßnahmen und nicht zuletzt durch ‚Fortuna für alle‘ sind wir überzeugt, ab der kommenden Saison wirtschaftlich wieder Schub zu gewinnen.“

… „Fortuna für alle“: „Wir als Vorstand haben ein klares Ziel vor Augen: Mit einer langfristigen Strategie möchten wir wieder erstklassigen Fußball in Düsseldorf ermöglichen, deutlich machen, wofür wir als Verein stehen wollen und so die Fortuna wieder stärker in der Stadt verankern und Düsseldorferinnen und Düsseldorfer hinter dem Verein versammeln.“

… Sponsoring-Erlöse 2023/24 im Vergleich zu 2022/23: „Wir haben starke Partner gewinnen können. In der ersten Reihe TARGOBANK, HPE und Common Goal, aber auch in der zweiten und dritten Reihe – zum Beispiel METRO. Unsere Sponsoringerlöse sind um 42 Prozent gestiegen.“

… erwartete Merchandising-Erlöse 2023/24 im Vergleich zu 2022/23: „Wir kommen von 2,7 Mio. Euro Merchandising-Erlösen und haben uns zum Ziel 3,5 Mio. Euro für diese Saison gesetzt. Aktuell sind wir da auf einem sehr guten Weg und wir steigern unsere Merchandising-Erlöse innerhalb eines Jahres um 30 Prozent.“

… die aktuelle Mitgliederzahl: „Wir haben so viele Mitglieder wie noch nie zuvor. Der neue Mitgliederrekord kann uns gemeinsam stolz machen. Wir haben nun auch die Marke von 29.000 Mitgliedern erreicht. Wenn wir im nächsten Jahr hier wieder zusammenkommen, würde ich gerne von 30.000 sprechen. Das bekommen wir gemeinsam hin.“

… den Dialog mit den Fans und Mitgliedern: „Wir haben in den letzten Monaten vor allem auch zugehört und immer wieder den Dialog gesucht – in 13 Veranstaltungen und Befragungen mit rund 15.000 Fans und Mitgliedern. Das ist wertvoller Input für uns, den wir auch umsetzen – siehe das Beispiel Ticketvergabe beim Freispiel.“

… die Schließung der Fußballschule: „Ein Stolperstein dieses Jahr war die Schließung der Fußballschule. Das war ein Fehler, so aufrichtig müssen wir sein. Wir wissen, wie wichtig es ist, den Fußball als sozialen und sportlichen Halt für die Mädchen und Jungs anzubieten. Wir werden spätestens im Frühjahr nächsten Jahres wieder ein Angebot schaffen, um Kinder und Jugendliche in unserer Fortuna-Familie willkommen zu heißen.“

… den DFL-Investorenprozess: „Ein Thema hätten wir ebenfalls besser lösen müssen: unser Vorgehen beim DFL-Investoren-Prozess zu erklären. Die Sachlage war damals sehr undurchsichtig und die Diskussionen wurden teilweise emotional geführt. Daher hätten wir hier wir früher Licht ins Dunkle bringen und unser Handeln erklären müssen. Unser Ziel war es, transparent und offen zu sein. Das ist uns leider erst zu spät gelungen. Das wollen wir jetzt besser machen.“

… die Weiterentwicklung der Ligen: „Es ist unsere Aufgabe, im Ligaverbund offen und konstruktiv an Entwicklungsmöglichkeiten zu arbeiten. Unser Ziel ist es, die Liga für die Zukunft zu rüsten und gleichzeitig die Solidaritätsgemeinschaft und die Werte der Liga zu schützen. Daher werden wir uns den neuen Prozess genau anschauen und dann mit Euch transparent beleuchten.“

… die Zusammenarbeit mit der Stadt: „Die Gespräche mit der Stadt und der Arena sind aktuell von Offenheit geprägt. Die nächsten Monate müssen jetzt zeigen, ob wir in Zukunft – nein deutlicher – zur kommenden Saison in der Vermarktung der Arena und in der Digitalisierung auch wirtschaftliche Unterstützung von der Stadt erhalten. Ich bin und bleibe zuversichtlich.“

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Klaus Allofs, Vorstand Sport & Kommunikation, über …

… die aktuelle sportliche Situation:
„Auch wenn wir uns in den letzten beiden Spielen mehr erhofft hatten, bin ich weiterhin zuversichtlich was den weiteren Verlauf der Saison angeht.                            Wir haben außergewöhnliche Spiele unserer Mannschaft gesehen. Das 4:3 gegen Lautern war da sicher der Höhepunkt. Aber auch die Moral im Pokal nach Rückstand das Spiel zu drehen war sensationell.“

… David Kownacki: „Nachdem Dawid seinen Vertrag mit uns nicht verlängern wollte, galt es, sich im Winter zu entscheiden: Verkauf oder unsere Chance auf einen Aufstiegsplatz und auf ein Weiterkommen im Pokal nicht durch den Transfer unseres besten Angreifers zu schmälern. Alle Entscheidungsträger waren sich einig darüber, die sportlichen Chancen höher zu bewerten.“

… Ao Tanaka: „Es ist ja kein Geheimnis: Ao hat zwar einen längerfristigen Vertrag bei uns, aber wir sind uns mit ihm einig, wenn es für beide Seiten passt, ist ein Transfer möglich. Auch wenn sich ein Wechsel bisher noch nicht realisiert hat, sind wir überzeugt, dass wir im Sinne‚ dass wir Werte für die Fortuna schaffen wollen, entschlossen und weitsichtig gehandelt haben.“

… Fest-Verpflichtungen nach Leihen: „Die Fest-Verpflichtungen von Ao Tanaka und Jordy de Wijs haben sich jeweils aus einer Leihe ergeben. Das beweist, dass Leihgeschäfte für die Fortuna, zumal mit realistischen Kaufoptionen, durchaus ein vielversprechender Weg sind.“

Ísak Jóhannesson und Christos Tzolis: „Damit wir Spieler wie Christos Tzolis oder Ísak Jóhannesson nicht verlieren und damit mit den Großen der 2. Bundesliga mithalten können, ist es alternativlos: Wir müssen bessere Rahmenbedingungen schaffen und unsere Einnahmensituation deutlich verbessern! ‚Fortuna für alle‘ kann und muss diese zukunftsträchtige Strategie sein.“

… Fernandes Neto: „Wir hätten dieses große Talent gerne bei uns behalten, wirtschaftlich betrachtet war es aber vernünftig, ihn ziehen zu lassen.“

… die Transferpolitik: „Es besteht absolute Einigkeit darüber, dass wirtschaftliches Denken den Vorrang vor sportlichen Wunschvorstellungen hat. Für uns gilt es mit den zur Verfügung stehenden Mitteln äußerst effektiv umzugehen und unser Handeln an der Verpflichtung auszurichten, Jahr für Jahr einen signifikanten Transferüberschuss zu erwirtschaften.“

… Spielerverpflichtungen im späteren Verlauf der Sommer-Transferperiode: „Es galt einfach den richtigen Moment abzuwarten. Spieler wie Christos Tzolis, Ísak Jóhannesson, Karol Niemczycki und auch Dennis Jastrzembski standen schon früh auf unserer Liste, waren aber einfach zu einem früheren Zeitpunkt nicht zu für uns machbaren Bedingungen auf dem Markt. Bei aller entstandenen Unruhe können wir heute sagen: Das Warten hat sich gelohnt!“

… die gescheiterte Verpflichtung von Simon Zoller: „Mit Simon Zoller hatten wir vorsorglich bereits Einigkeit erzielt. Gleichzeitig waren wir auch in fortgeschrittenen Gesprächen, um Einsparungen an anderer Stelle vorzunehmen bzw. Transfererlöse zu erzielen. Im Rahmen unserer Wirtschaftlichkeitsberechnung mussten immer wieder Anpassungen gemacht werden, die auch vom Aufsichtsrat neu zu bewerten waren. Das war ärgerlich, weil wir die Zuspitzung auf eine Entscheidung am letzten Tag hätten verhindern sollen. Vorstand und Aufsichtsrat haben alles gemeinsam aufgearbeitet und es wird dazu führen, dass es keine Wiederholung dieser Art geben wird.“

… eine mögliche Vergrößerung des Kaders im Winter: „Wir werden alles für uns finanziell Mögliche dafür tun, diese Situation zu verbessern.“

… die Durchlässigkeit vom NLZ zu den Profis: „Nachdem in den vergangenen Jahren unter anderem schon Spieler wie Emmanuel Iyoha, Shinta Appelkamp, Tim Oberdorf, Dennis Gorka, Daniel Bunk und Jamil Siebert den Sprung in den Profikader geschafft hatten, verzeichneten wir auch in der vergangenen Saison wiederum eine gute Durchlässigkeit vom Juniorenbereich zu den Profis. Diese Entwicklung ist jetzt nachhaltig positiv!“

… die Arbeit im NLZ: „Trotz der großen Konkurrenz finden wir in nahezu allen Altersklassen internationale und deutsche Nationalspieler in unseren Reihen. Unser NLZ genießt einen guten Ruf. Mit neuen Konzepten und intensiver Arbeit stellen wir uns dem harten Wettbewerb mit den Erstliga-Vereinen in unserer Region. Unsere U-Mannschaften sind die Zukunft unserer Fortuna. Wir sind stolz auf die Leistungen unserer Nachwuchsabteilungen.“

… das geplante Funktionsgebäude: „In den Vorjahren haben wir unsere Pläne für ein neues Funktionsgebäude an der Arena vorgestellt. Heute müssen wir sagen: Wir sind in dieser Sache leider nicht weitergekommen. Aufgrund von sich verändernden Rahmenbedingungen war das Projekt bisher nicht finanzierbar. Aber es bleibt für uns ein zentrales Thema. Perspektivisch muss ein solches Funktionsgebäude her, um uns die Wettbewerbsfähigkeit zu sichern. In der Zwischenzeit arbeiten wir an einer Übergangslösung, um die Situation an unserem bisherigen Trainingszentrum mit Hilfe von Containern zu verbessern.“

… die Resonanz zu „Fortuna für alle“: Als Fußball-Zweitligist so ein weltweit positives Medien-Echo zu erreichen, ist für die Fortuna eine Sensation. Mit Anfragen der New York Times, dem Forbes Magazin oder der französischen L‘Equipe umzugehen, hat Spaß gemacht. Fortuna war im April weltweit in aller Munde.“

… Teilhabe und Partizipation: „Nehmen Sie unsere vielen Teilhabe-Angebote wahr. Nehmen Sie an den Mitgliederforen, Workshops und digitalen Umfragen teil. Dieser Dialog macht uns stetig besser.“

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Arnd Hovemann, Vorstand Finanzen, über …

… die wirtschaftliche Entwicklung:
„An der Entwicklung des Eigenkapitals seit der Saison 2019/20 sei noch einmal vor Augen geführt, dass wir die knapp 25 Mio. Euro, die wir während der Pandemie an Umsatz verloren haben und die Einbußen von rund sieben Mio. Euro an TV-Geldern gegenüber der ersten Zweitliga-Saison 2020/21 zwar mit deutlichen Kratzern, aber mit kumulierten Verlusten in Höhe von sechs Mio. Euro noch ordentlich verkraftet haben. Das Eis ist nun allerdings dünn und die Folgen der Pandemie und des furchtbaren Krieges in der Ukraine und neuerdings auch in Nahost lassen das allgemeine Wirtschaftsklima nicht gerade Konfetti werfen!“

… Liquidität und Lizenzerhalt: Trotz allem lauten die drei wichtigsten Aussagen zur Saison 2022/23 wie auch im letzten Jahr: Die Liquidität war zu jeder Zeit gesichert, das Eigenkapital ist weiterhin positiv und die Lizenz der DFL wurde ohne jegliche finanziellen Auflagen oder Bedingungen erteilt.“

… finanzielle Belastungen: „Die Vorbereitungen zur Saison 2023/24 starteten mit einigen Herausforderungen: Neben dem bereits erwähnten Absprung der Provinzial wurde uns von D.LIVE die Stadionmiete verdoppelt. Fakt ist aber auch: Die Fortuna hat diese Kröte für eine Saison geschluckt. Nun ist die Stadt am Zug, damit Fortuna und Stadt gemeinsam ein für alle Parteien gewinnbringendes neues Mietmodell für die kommenden Jahre inklusive „Fortuna für alle“ finden. Anders geht es nicht! Ein weiterer Rückschlag war im Sommer die plötzliche Mitteilung der DFL, dass aufgrund der Insolvenz von ausländischen TV-Anstalten die Auskehrung an die Clubs 40 Mio. Euro weniger betragen werde. Dies bedeutete für uns einen Rückgang um 800.000 Euro, die wir in unserem Budget natürlich fest eingeplant hatten.“

… die Chancen durch „Fortuna für alle“: „Positiv sind wir für die Zukunft gestimmt, da wir mit „Fortuna für alle“ einen Plan haben, um in diesen herausfordernden Zeiten sportlich und wirtschaftlich zu wachsen. Wie viele der anderen Clubs können dies von sich behaupten? Auch die bereits bestehenden Verträge mit der TARGOBANK und HPE, die nicht nur hoch dotiert sondern auch langfristig vereinbart wurden, suchen ihresgleichen und stimmen optimistisch.“

… die Planungen für das Geschäftsjahr 2023/24: „Wir planen im Geschäftsjahr 2023/24 mit einem ausgeglichenen bis leicht negativen Ergebnis unter der Annahme, dass wir unsere Umsatzziele erreichen, was noch einer Menge Arbeit bedarf.“

Alle wichtigen Finanzzahlen zur Saison 2022/23 können Mitglieder im Fan- und Mitgliederportal „Block F95“ nachlesen.

bundesliga.de

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