Geretteter und heimstarker Aufsteiger wartet
UNTER DER LUPE: Fortuna reist zu Union Berlin
Als Aufsteiger geht man fast schon naturgemäß als einer der größten Abstiegskandidaten in die Saison – insbesondere dann, wenn es sich für den Club um die Premieren-Spielzeit in der Bundesliga handelt. Der 1. FC Union Berlin hielt sich aber von der gefährlichen Tabellenregion größtenteils fern und feierte den Klassenerhalt bereits nach dem 32. Spieltag. www.f95.de zeigt, auf was sich die Fortuna, die am Samstag, 15:30 Uhr, auf die „Eisernen“ trifft, einstellen muss.
Ziel erreicht
Zahlreiche Experten rechneten im Vorfeld der Saison damit, dass es für die Aufsteiger Paderborn und Union Berlin sehr schwierig wird, die Klasse zu halten. Während der SCP tatsächlich wieder den Gang in die Zweitklassigkeit antreten muss, sieht es bei den „Eisernen“ komplett anders aus. Lediglich nach dem ersten Spieltag (0:4 in Leipzig) standen die Berliner auf einem direkten Abstiegsplatz. Danach hielten sie sich konsequent über dem Strich – und machten am 32. Spieltag mit einem 1:0-Sieg gegen Paderborn den Ligaverbleib frühzeitig perfekt.
Heimmacht Union
Im Stadion an der Alten Försterei sind die Unioner nur schwer zu schlagen. 24 ihrer 38 Punkte holten sie auf dem heimischen Rasen. Das bedeutet Platz acht in der Heimtabelle – nicht schlecht für einen Aufsteiger. Von den vier Heimspielen seit dem Re-Start verlor Union nur ein einziges (0:2 gegen die Bayern), gewann allerdings auch nur einmal (1:0 gegen Paderborn). Dass die Spiele aktuell ohne Zuschauer stattfinden, dürfte den Berlinern besonders schmerzen. Denn: Bei den Heimspielen sorgen in der Regel über 22.000 frenetisch anfeuernde Zuschauer (davon übrigens auf über 18.000 Stehplätzen) für eine Gänsehaut-Kulisse.
Bilanz: Pari pari
Ausgeglichener kann die Bilanz, was die Aufeinandertreffen der beiden Clubs angeht, nicht sein. In 27 Spielen gingen elf Mal die Fortunen als Sieger vom Platz. Elf Mal waren die Berliner erfolgreich. Dazu kommen fünf Unentschieden. Das Torverhältnis dabei: 29:28. Der letzte Düsseldorfer Auswärtssieg bei Union datiert vom 29. Oktober 2016. Ihlas Bebou schoss damals den Siegtreffer. Unter anderem in der damaligen Fortuna-Startelf: Robin Bormuth, Adam Bodzek, Kaan Ayhan und Rouwen Hennings.
Gesperrter Top-Torjäger
Trainer Urs Fischer wird am Samstag auf seinen torgefährlichsten Spieler verzichten müssen: Sebastian Andersson sah gegen Hoffenheim seine fünfte Gelbe Karte. Mit zwölf Saisontoren (davon sieben per Kopf) wäre der Schwede eine Waffe im Sturmzentrum gewesen. Somit fällt auch ein wichtiger Zielspieler bei Standardsituationen weg. Dennoch ist hier Vorsicht geboten: Die Berliner brauchen durchschnittlich nur 13 Ecken für ein Tor – das ist Liga-Bestwert. Vor allem Kapitän Christopher Trimmel (elf Torvorlagen) ist ein brandgefährlicher Standardschütze.
Sieglos nach Rückstand
19 Mal gerieten die Unioner in dieser Saison in Rückstand. Zwei magere Pünktchen holten sie danach noch – so wenig wie kein anderes Team. Glaubt man der Statistik, wäre eine Fortuna-Führung also etwas wie die halbe Miete, um den Relegationsplatz im Fernduell mit Werder Bremen endgültig zu festigen.