Sobottkas verrückter Freitag
IM FOKUS: Plötzlich Linksverteidiger, dann Torschütze
Gegen den 1. FC Heidenheim half Marcel Sobottka auf der für ihn ungewohnten Position als Linksverteidiger aus – und erzielte dann auch noch das entscheidende 1:0. Hier gibt es den Rückblick auf einen wahrlich besonderen Tag für „Cello“.
Florian Hartherz – verletzt. Matthias Zimmermann – gesperrt. Leonardo Koutris – noch nicht soweit. Auf der Linksverteidiger-Position herrschte bei der Fortuna vor der Partie gegen den 1. FC Heidenheim Personalnotstand. Am frühen Morgen traf Cheftrainer Uwe Rösler dann die Entscheidung: Marcel Sobottka wird hinten links auflaufen. Eine völlig neue Aufgabe für den 26-Jährigen, der zwar in der Jugend beim FC Schalke 04 auch mal als Rechtsverteidiger auflief, aber eigentlich im zentralen Mittelfeld zu Hause ist.
Doch „Cello“ zeigte, dass er der ungewohnten Aufgabe gewachsen war. Auf der linken Seite gewann er zahlreiche Zweikämpfe und fing viele Bälle ab. Und – als Krönung – erzielte er das entscheidende 1:0 nach einem Standard in der 33. Minute. Auch nicht gerade alltäglich für Sobottka – es war sein zehnter Treffer im 123. Spiel für die Fortuna. „Es war kein herausgespieltes Tor. Der Ball fällt rechts neben mir runter und ich setze mich im Zweikampf durch. Und dann hieß es nur: Augen zu und drauf! Zum Glück habe ich ihn gut getroffen“, beschrieb er seinen Treffer.
Der Ball fällt rechts neben mir runter. Und dann hieß es nur: Augen zu und drauf!
Lob für ihn gab es von vielen Seiten: „Großes Kompliment! Er kommt hinten links rein, macht die Seite zu, und erzielt auch noch ein Tor“, sagte Kapitän Adam Bodzek nach dem Spiel. Und auch Uwe Rösler war hochzufrieden mit seinem Torschützen: „Er war überragend. Viel mehr als das, was er heute gespielt hat, kann man nicht erwarten. Es war eine tolle Leistung – kämpferisch und spielerisch.“
Und wer spielt jetzt am kommenden Spieltag gegen den 1. FC Nürnberg links hinten? „Heute klingt ‚Linksverteidiger Marcel Sobottka‘ gut. Nächste Woche schauen wir dann aber mal, ob da nicht vielleicht auch jemand anderes spielen kann“, so Sobottka mit einem Augenzwinkern. Dabei blickte er noch weiter nach vorne: „Klar sind wir glücklich über den Sieg, aber wir müssen weiterarbeiten. Heute war es nur ein erster Schritt. Wir haben den 6. Spieltag und es ist noch ein weiter Weg zu gehen.“