Von 96 zu 95 – und andersherum
Blick in die Vergangenheit: Viele Spieler treffen am Sonntag auf ihren Ex-Club
Von 96 zu 95 ist es nur ein kleiner Schritt – das scheint nicht nur im großen Einmaleins sondern auch auf dem Transfermarkt zu gelten. In den letzten Jahren wechselten immer wieder Spieler von Hannover nach Düsseldorf oder von Düsseldorf nach Hannover. Dementsprechend gibt es am Sonntag in der Merkur Spiel-Arena das ein oder andere Wiedersehen.
Seit 2014 wechselten fünf Spieler direkt von Hannover 96 zur Fortuna – nur vom VfB Stuttgart (sechs) wechselten noch mehr Spieler in diesem Zeitraum zu den Rot-Weißen. Drei dieser fünf sind heute noch für F95 am Ball.
Andre Hoffmann wurde in Hannover zum Bundesliga-Spieler. 47 Mal lief er für die „Roten“ in der Beletage des deutschen Fußballs auf, ehe er 2017 – zunächst auf Leihbasis, wenig später als feste Verpflichtung – zur Fortuna kam. Kenan Karaman kam 2018 nach 93 Einsätzen und zwölf Toren für Hannover nach Düsseldorf. Seine Torquote ist in Düsseldorf mit 16 Treffern in 64 Spielen übrigens deutlich verbessert.
Im Sommer 2020 wechselte mit Edgar Prib ein weiterer Spieler vom Maschsee an den Rhein. Der 31-Jährige war bei den Hannoveranern Kapitän und Führungsspieler, 137 Spiele absolvierte er zwischen 2013 und 2020 für Fortunas kommenden Gegner. Im Winter holten die Rot-Weißen einen langjährigen Weggefährten Pribs: Felix Klaus. Beide spielten schon in Fürth und später auch in Hannover zusammen, ehe Klaus 2018 zum VfL Wolfsburg wechselte. Er ist der vierte ehemalige Hannoveraner, der am Sonntag auf seinen Ex-Verein trifft.
Die Spur der Fortuna-Stürmer führt nach Hannover
Doch der Transferstrom zwischen Düsseldorf und Hannover fließt nicht nur in eine Richtung. 2015 verließ Angreifer Charlison Benschop die Rot-Weißen und schloss sich dem Club aus der niedersächsischen Landeshauptstadt an. Zwei Jahre später ging Fortunas Eigengewächs Ihlas Bebou denselben Weg. Wiederum zwei Jahre danach wechselte der nächste Fortuna-Mittelstürmer nach Hannover: Marvin Ducksch. Letzterer ist noch immer dort und mit zehn Saisontoren der gefährlichste Angreifer. Ducksch fällt am Sonntag jedoch verletzt aus.
Auf wen die rot-weiße Hintermannschaft dann ein besonderes Auge haben muss? Zum Beispiel auf Genki Haraguchi. Die Fortuna lieh den Japaner 2018 für ein halbes Jahr von Hertha BSC aus und stieg mit dem Offensivmann in die Bundesliga auf, nach dem Ende des Leihgeschäfts wechselte der heute 29-Jährige dann von den Berlinern nach Hannover.
Ein weiterer rot-weißer Aufstiegsheld ist Michael Ratajczak. Der gebürtige Herner kam 2007 von Rot-Weiß Erfurt zur Fortuna, stieg kurz darauf mit ihr in die 2. Bundesliga auf und stand 2012 in beiden Relegationsspielen gegen Hertha BSC im Tor, als die Flingeraner ihre Bundesliga-Rückkehr feierten. Im Januar 2020 holte Hannover Ratajczak aus Paderborn. Mit Mick Gudra steht zudem ein ehemalige Nachwuchsspieler der Fortuna im Profikader der Hannoveraner. Der 20-Jährige lief bis zur U15 für F95 auf, ehe er über den Umweg Schalke 04 2019 in Hannovers U19 landete. In dieser Saison feierte der Stürmer sein Zweitliga-Debüt.
Viele Namen, viele Zahlen, viele Geschichten, die das Duell zwischen der Fortuna und den Hannoveranern noch reizvoller machen. Von der Tabellenkonstellation im Verfolgerfeld der 2. Bundesliga ganz zu schweigen…