Bounce-Back am Bölle
5 Notizen zum Auswärtssieg in Darmstadt
Man spricht gerne von einem Bounce-Back-Spiel, wenn eine Mannschaft nach Rückschlägen erstmals wieder gewinnt – gewissermaßen eine jahrelange Spezialität der Fortuna. Am Sonntag gelangten die Flingeraner durch einen 2:1-Auswärtssieg bei Darmstadt 98 zurück in die Erfolgsspur. Das Spiel und die aktuelle Situation der Flingeraner erinnern an die Hinrunde. Das fiel am Böllenfalltor auf:
1. Neue Effizienz
Es war die Geschichte der letzten beiden Partien: In Sandhausen und gegen Bochum gab die Fortuna zusammengerechnet 39 Torschüsse ab, blieb im Abschluss jedoch glücklos und ohne einen einzigen Treffer. In Darmstadt zeigten die Flingeraner beinahe das exakte Gegenteil. Zwölf Torschüsse benötigte Rot-Weiß, um zwei Tore zu erzielen. Diese neugewonnene Effizienz war maßgeblich entscheidend für den Auswärtssieg.
2. Systemumstellung leitet den Sieg ein
Goldenes Händchen von Cheftrainer Uwe Rösler: Als der Fußballlehrer in der 55. Minute das Personal und das System änderte, stellte die Fortuna die Weichen auf Sieg. Durch die Einwechslungen von Edgar Prib und Felix Klaus wechselten die Flingeraner vom 4-4-2 auf ein 4-2-3-1-System und hatten die Partie anschließend deutlich besser unter Kontrolle. Passend, dass es der im Zuge dieser Rochade ins Zentrum gerückte Dawid Kownacki war, der das Siegtor schoss.
3. Kownackis Kampfgeist
So wichtig – und sehenswert! Kownackis Siegtreffer für seine Mannschaft war die entscheidende Szene des Spiels. Fortuna-Fans werden sich aber beinahe noch mehr gefreut haben, als der Torschütze knapp zehn Minuten vor dem Abpfiff in der eigenen Hälfte zu Werke ging. Bei einem Darmstädter Angriff sprintete der 24-Jährige im hinterher, luchste Erich Berko durch ein blitzsauberes Tackling den Ball ab und jubelte nach diesem Zweikampf beinahe mehr als nach seinem Treffer. Ein klares Zeichen an seine Teamkollegen, in der Schlussphase noch einmal alles zu geben. Kownacki beendete die Partie mit einer Laufleistung von 11,6 Kilometern – mehr als alle anderen Fortunen.
4. Lobinger schnuppert Profiluft
„Er zeigt hohen Einsatz, geht auf dem Feld oft unorthodox zu Werke und provoziert so Fehler beim Gegner“, sagte Cheftrainer Uwe Rösler auf der Pressekonferenz vor dem Auswärtsspiel – und meinte damit einen Kader-Debütanten: Lex-Tyger Lobinger aus der U23 der Fortuna. Der Angreifer rückte in Darmstadt zum ersten Mal ins Zweitliga-Aufgebot, blieb allerdings ohne Einsatz.
5. Der Beginn einer neuen Serie?
Ein wenig erinnert die aktuelle Situation der Fortuna an die Hinrunde: Auch damals gelang den ein gutes Stück von der Tabellenspitze entfernten Flingeranern nach einer deutlichen Niederlage gegen den VfL Bochum ein gleichsam knapper, wie wichtiger Sieg gegen Darmstadt – es sollte der Auftakt einer fünf Spiele andauernden Siegesserie werden. Wer weiß, was in dieser Saison noch möglich ist, wenn die Rot-Weißen nach diesem Déjà-vu nun die nächste Siegesserie starten?