Kampf, Körperlichkeit, Kinsombi
Gegnervorschau: Das ist der SV Sandhausen
Wenn vor dem Start in eine neue Zweitliga-Saison über mögliche Abstiegskandidaten diskutiert wird, fällt in den Stammtischrunden häufig ein Name als erstes: Der des SV Sandhausen. Doch wenn man genau hinschaut, wird dies den Badenern eigentlich überhaupt nicht gerecht. Am kommenden Freitag, 5. August, 18:30 Uhr gastiert die Fortuna beim SVS. Auf was sie sich einstellen muss, gibt es in der Gegnervorschau zum Nachlesen.
Wer in den besagten Stammtischrunden mal so richtig glänzen und bei der Abstiegsdiskussion Partei für den SV Sandhausen ergreifen möchte, könnte beispielsweise folgenden Fakt anbringen: Der SV Sandhausen ist das Team mit der aktuell zweitlängsten Serie an Zweitliga-Saisons. Seit 2012/13 spielt der SVS durchgehend im Unterhaus – nur der FC St. Pauli (seit 2011/12) kann dies überbieten. Wer also von den etablierten Zweitligisten spricht, kommt um die Kicker aus dem Südwesten nicht herum.
Dass so eine lange Serie nicht vor Abstiegssorgen schützt, ist natürlich auch ein Teil der Wahrheit. In diesen zehn Zweitliga-Saisons gelang es dem SVS nie, eine Spielzeit auf einem einstelligen Tabellenplatz zu beenden. Doch am Hardtwald zeigt der Trend in die richtige Richtung. Nach einer eher schwachen Hinrunde 2021/22 (Platz 17) drehten die Sandhäuser in der Rückrunde richtig auf. Dank Platz fünf in der Rückrundentabelle hielten sie erneut und am Ende relativ souverän die Klasse.
Kampfstarke Sandhäuser
Auch der Start in die aktuelle Saison verlief solide: Zwar unterlagen die Sandhäuser zuletzt in der Liga dem SV Darmstadt 98 (1:2), dafür gab es aber zum Start einen Heimsieg gegen Absteiger Bielefeld (2:1) und das souveräne Weiterkommen im DFB-Pokal gegen den Regionalligisten BSV Rehden (4:0). Das Team von Cheftrainer Alois Schwartz ist dabei alles andere als ein angenehmer Gegner. Die Sandhäuser sind in erster Linie auf defensive Stabilität aus – und spielen ein extrem körperliches Spiel. Das unterstreichen die Zahlen: Sandhausen holte sich bereits zehn Gelbe Karten ab (Höchstwert) und foulte 31 Mal (zweithöchster Wert hinter Regensburg). Wer die Aussagekraft dieser Statistiken nach erst zwei Spieltagen anzweifelt, dem sei gesagt, dass der SVS in diesen Statistiken auch bereits in der vergangenen Saison vorne lag.
Kinsombi sticht heraus
Aber auch mit dem Ball am Fuß darf man den SV Sandhausen nicht unterschätzen. Das liegt auch an namhaften Neuzugängen: Mit Mittelfeldspieler David Kinsombi (HSV) und Flügelspieler Philipp Ochs (Hannover 96) verpflichtete der SV Sandhausen unter anderem zwei Top-Spieler, die für Experten durchaus überraschend im Hardtwald aufschlugen. Vor allem Kinsombi zeigte an den ersten beiden Spieltagen bereits seine Qualität. Zwei Treffer gelangen dem technisch starken und körperlich robusten 25-Jährigen bereits. Darüber hinaus erwähnenswert ist der erfahrene Rechtsverteidiger und Kapitän Dennis Diekmeier (202 Bundesliga-Spiele, 124 Zweitliga-Spiele), der unermüdlich seine Seite beackert und zahlreiche Flanken ins Zentrum schlägt. Die dortigen Abnehmer können beispielsweise die großgewachsenen Janik Bachmann (1,96 Meter) und Matej Pulkrab (1,85 Meter, ebenfalls Neuzugang) sein.