06.10.2022 | 1. Mannschaft

„Der Schmerz wird jeden Tag weniger“

Jordy de Wijs im Interview

Es war die bitterste Nachricht der Woche: Fortunas Innenverteidiger Jordy de Wijs hat sich beim Heimsieg gegen Arminia Bielefeld einen Rippenbruch und eine Muskelverletzung zugezogen und wird der Mannschaft von Cheftrainer Daniel Thioune bis auf Weiteres fehlen. Im Interview spricht der 27-Jährige über die Verletzung, den Umgang mit seinen Schmerzen und die Leistungen des Fortuna-Teams, das zurzeit auf viele wichtige Spieler verzichten muss.

Jordy, das Wichtigste zuerst: Wie geht es Dir?
Den Umständen entsprechend gut. Es war die ersten drei, vier Tage wirklich schmerzhaft. Jetzt wird der Schmerz an jedem Tag weniger. Es wird leichter, damit umzugehen.

Der Sturz, bei dem Du Dich verletzt hast, war in der siebten Minute. Ausgewechselt werden musstest Du erst in der 60. Minute. Hast Du die ganze Zeit keine Schmerzen gespürt?
Doch, ich habe ein wenig was gespürt. Ich habe in dem Moment daran gedacht, dass ich in den beiden Wochen davor mit einer Adduktorenverletzung ausgefallen war – da wollte ich nicht direkt wieder runter vom Feld, sondern weiterkämpfen. Als ich ausgewechselt wurde, hatten wir schon geführt – da war ich mir sicher, dass es für mich und für das Team die beste Entscheidung ist, ausgewechselt zu werden. 

Du hattest bereits im April einen Rippenbruch erlitten und Dir zudem auch nach Deinem Wechsel zurück zur Fortuna eine kleine Muskelverletzung zugezogen und hattest zuletzt Probleme mit den Adduktoren. Nun fällst Du erneut aus. Frustriert Dich das oder macht Dich das umso motivierter, Dich zurückzuarbeiten?

Ein bisschen was vom beiden. Der Unterschied zwischen einer Muskelverletzung und einer Verletzung wie dem Rippenbruch ist, dass man sich nach einer Muskelverletzung immer fragt, ob man sie verhindern hätte können. Anders essen, mehr schlafen, anders auf ein Spiel vorbereiten – irgendwas. Wenn du stürzt und dir die Rippe brichst, kannst du nicht viel kontrollieren. Das macht es noch ein wenig frustrierender. Dafür muss man nach einer Muskelverletzung vorsichtiger sein, wenn es darum geht, wieder zurück auf den Platz zu kommen. Was mich allerdings sehr motiviert: Ich habe nach meiner Verletzung sehr viele nette und liebe Nachrichten von Fortuna-Fans bekommen. Das ist für mich Extra-Motivation.

Du bist aktuell nicht der einzige wichtige Spieler, der verletzt ausfällt. Wie bewertest Du die Leistungen der – zumeist jungen – Spieler, die derzeit für uns auf dem Feld stehen?
Es ist schwierig für das Team, weil du natürlich willst, dass alle deine Spieler fit sind. Aber so haben andere Spieler die Chance, einzuspringen und ihre Qualitäten unter Beweis zu stellen. Man muss sagen: Unsere Fans und die anderen Teams in der Liga können gerade sehen, dass wir eine tolle Mannschaft mit viel Qualität haben. Wenn jemand nicht spielen kann, springt wer anders ein. Dass wir aktuell auf so einem hohen Level performen, spricht für den Charakter der Mannschaft.  

Eine Rippenverletzung ist deswegen besonders unangenehm, weil sie einen nicht nur am Fußballspielen hindert, sondern einen auch im Alltag einschränken kann. Wie geht es in den nächsten Wochen für Dich weiter?
Im Moment besteht mein Alltag aus den Behandlungen – mehr kann ich nicht machen. Ich kann mich nicht wie gewohnt bewegen, auch schlafen ist schwierig. Wenn ich mich im Bett umdrehe, habe ich Schmerzen. Es waren harte erste Tage – aber ab nächster Woche werde ich wieder mehr machen können. Ich will einfach nur so schnell wie möglich zurück aufs Feld.  

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