Pokalsieg 1979
Im sechsten Anlauf endlich der erste Triumph im DFB-Pokal
23. Juni 1979 - Endspiel um den DFB-Pokal in Hannover Fortuna Düsseldorf - Hertha BSC Berlin 1:0 (0:0) n.V.
Trotz der Finalniederlage 1978, als Fortuna auch das fünfte Pokalfinale der Vereins-geschichte diesmal gegen den Erzrivalen aus Köln mit 0:2 verlor, hatte die neue Fortuna-Generation den Kopf nicht in den Sand gesteckt und erreichte 1979 zum zweiten mal in Folge und zum sechsten mal insgesamt das Finale des DFB-Pokals.
Da der 1.FC Köln die vorangegangene Saison 77/78 nach dem Finalsieg gegen die Fortuna auch als Meister abschloss, nahm die Fortuna trotz der Endspielniederlage am Europapokal der Pokalsieger teil, und marschierte auch in diesem Wettbewerb erstmals ins Finale, das fünf Wochen vor dem DFB-Pokalfinale 1979 mit 3:4 gegen den FC Barcelona verloren ging. 10.000 Düsseldorfer Fans begleiteten das Team zum Endspiel gegen Hertha BSC Berlin nach Hannover, und waren zuversichtlich, dass die unglaubliche Pechsträhne verlorener Endspiele nun endlich reissen würde.
Der Weg zum Pokalsieg
1.Runde | Fortuna - Stuttgarter Kickers 7:2 |
2.Runde | Fortuna - VfR Heilbronn 3:0 |
3.Runde | Fortuna - Alemannia Aachen 2:1 |
1/8 Finale | MSV Duisburg - Fortuna 0:1 |
1/4 Finale | Fortuna - Bayer Leverkusen 2:1 |
1/2 Finale | Fortuna - 1.FC Nürnberg 4:1 (0:0)n.V. |
Finale | Fortuna - Hertha BSC Berlin 1:0 (0:0)n.V |
Spielverlauf |
Und tatsächlich sollte Fortuna an jenem 23. Juni 1979 das Trauma von fünf (mit Europapokal sechs) verlorenen Pokalendspielen endlich überwinden und den Makel des ewigen Verlierers abstreifen können. Doch bis der historische Triumph perfekt war, mußten die Fortuna und alle, die sich ihr verbunden fühlten, bange Minuten überstehen. Entgegen allen Prognosen war Berlin, in der Bundesliga höchstens Durchschnitt, vor 56.000 Zuschauern ein mindestens gleichwertiger Gegner für die favorisierte Fortuna. Und die alte Dame Hertha, pikanterweise trainiert vom langjährigen Fortuna-Coach Kuno Klötzer, hatte durchaus beste Chancen, die Träume im Fortuna Lager vom ersten Pokalsieg noch zu durchkreuzen. Nach 13 Minuten tauchte Jürgen Milevski völlig frei vor Fortunas Torwart Jörg Daniel auf. "Er hätte sich die Ecke aussuchen können", blickt Daniel auf diese Szene zurück. Doch der quierlige Milevski schob den Ball an der linken Ecke vorbei. Ebenso viel Glück hatte man auf Düsseldorfer Seite nocheinmal drei Minuten vor Ende der regulären Spielzeit, als Weiner aus ähnlich aussichtsreicher Position daneben zielte. Es hätte in Fortunas unglückliche Pokalhistorie gepasst, wenn die Entscheidung so kurz vor Schluss gegen die Rot-Weißen gefallen wäre. Diesmal aber war Fortuna tatsächlich mit der namensgleichen Glücksgöttin im Bunde. In der Verlängerung hatte Fortuna deutliche Vorteile, doch beiden Teams schien der entscheidende Treffer nicht gelingen zu wollen. Doch als man sich allerorts bereits auf ein Wiederholungsspiel einrichtete, brach die entscheidende 116. Minute an. Herthas Kapitän Uwe Kliemann führt am eigenen Strafraum den Ball, da greift Rudi Bommer den 1,95 großen Libero an. Kliemann will kein Risiko eingehen und den Ball zu seinem Torwart Norbert Nigbur zurückspielen. Doch geistesgegenwärtig sprintet Fortunas Linksaußen Wolfgang Seel in die Rückgabe, die auf dem unebenen Rasen hängen bleibt und ist Sekundenbruchteile vor Nigbur am Ball. Halb im Fallen schlenzt der Nationalspieler den Ball aus einem extrem spitzen Winkel an Nigbur vorbei ins lange Eck. 1:0, das ist es! Das ist der Sieg! Und nach all den vielen Jahren und vergeblichen Versuchen ist es endlich wahr: Fortuna ist Pokalsieger! |
Aufstellung Fortuna |
Daniel, Zewe, Weikl, Fanz, Baltes, Bommer, Schmitz, Köhnen, Thomas Allofs (72. Dusend), Klaus Allofs, Seel Trainer: Tippenhauer |
Aufstellung Hertha |
BSC Nigbur, Kliemann, Sziedat, Rasmussen, Weiner, Brück, Sidka, Nüssing, Milewski (72. Agerbeck), Beer, Krämer (91. Remark) Trainer: Klötzer |
Schiedsrichter | Linn (Altendiez) |
Tore | 1:0 Seel (116.) |
Zuschauer | 56.000 im Niedersachsen-Stadion Hannover |