Gemeinsames Training mit dem „Montagsclub“
Von den 1933er Meisterspielern gegründet
Seit dem vergangenen Sommer trainiert Fortunas Traditionsmannschaft – im Rahmen der jeweils gültigen Corona-Verordnungen – jeden Montagabend am Flinger Broich hinter dem Paul-Janes-Stadion. Trainingspartner ist dabei der „Montagsclub“ mit Spielern, die teilweise eine rot-weiße Vergangenheit haben oder einfach den Flingeranern als Anhänger und teils als Partner zugewandt sind. Wobei weniger der Wettkampf als vielmehr das Spiel mit dem runden Leder im Vordergrund stehen.
Benno Beiroth, Ehrenmitglied und eines der dienstältesten Spieler des „Montagsclubs“ stellt klar: „Der Club heißt eben genau so, weil IMMER montags trainiert wurde und wird.“ Eine schichtweg einfache und logische Erklärung. Auch einige Spieler aus der aktuellen Traditionsmannschaft der Fortuna, die im Sommer 2015 neu gegründet wurde, hatten zuvor schon beim „Montagsclub“ gekickt.
Von Meisterspielern gegründet
Aus der Taufe gehoben, wurde dieser bereits vor 86 Jahren. Dies war im Herbst 1936. Das Ziel der Gründung war ehrbar: Dem Verein nahestehende Prominente, potenzielle Geschäftsleute oder sonstige wohlhabende Mitbürger konnten anfragen, ob die aktiven Spieler gegen einen Obolus mit ihnen Fußball spielten. Unter anderem gehörte der 1933er Meister-Torwart Willy Pesch zu den Gründungsmitgliedern – unter dem Motto, welches im Goldenen Buch verewigt wurde: „Liebe den Sport und Du bleibst ewig jung!“ Denn die hehre Grundidee bestand darin, mit dem Fußballspielen „dem Verfall des Lebens Paroli zu bieten“.
Nach den Wirren des Zweiten Weltkrieges, der den Spielbetrieb zum Erliegen gebracht hatte, kamen die Mitglieder rasch wieder zusammen. Das war im Jahr 1947. Fortan wurden sie durch Altmeister wie Paul Janes, „Schorsch“ Hochgesang, Theo Breuer, „Tau“ Kobierski, Ernst Albrecht und Felix Zwolanowski verstärkt.
„Benrather Hof“ als Treffpunkt für Besprechungen nach dem Training
Der legendäre „Benrather Hof“ wurde über Jahrzehnte hinweg ein Anlaufpunkt für viele Fortunen und somit auch für den „Montagsclub“. Der Inhaber des Restaurants mit Kult-Status auf der Ecke Steinstraße / Königsallee (ungefähr an gleicher Stelle befindet sich heute das „Sevens“), Bert Rudolph, war selbst viele Jahre Präsident des Clubs und darüber hinaus ein großzügiger Gönner des Vereins aus Flingern.
„Wer einen runden Geburtstag hatte, der musste dort die gesamte Mannschaft einladen,“ sagt Peter Wagner, aktueller Präsident beim MC. Aber auch dies hat sich in der Zwischenzeit ein wenig geändert. Und Benno Beiroth ergänzt: „Montags hier zu trainieren und nachher in den Benrather Hof zu gehen, das war für uns immer das Wichtigste!“ Bis 1994 diente das Gasthaus als Anlaufstelle für viele Fortunen.
Bedingungen für eine Mitgliedschaft waren beachtlich
Um Mitglied im „Montagsclub“ zu werden, mussten hohe Aufnahmekriterien erfüllt werden. „Früher mussten Neulinge zwei Bürgen finden, um aufgenommen zu werden. Und dann musste das Abstimmungsergebnis innerhalb der Mannschaft einstimmig zu ihren Gunsten ausfallen,“ erklärt Wagner, der selbst als Amateur für die Fortuna gespielt hat, um sofort anzumerken: „Aber das ist heute nicht mehr notwendig, wobei wir bei Bewerbern darauf schauen, ob jemand menschlich passt oder nicht.“
Im Laufe der Jahrzehnte veränderte sich der Kader immer wieder, wobei aber vor allem aus den vielen, mitunter erfolgreichen Bundesligajahren der Rot-Weißen stetig Akteure nach ihrem Karriereende zum „Montagsclub“ kamen. Die Liste der prominenten Ex-Fortunen und Mitglieder ist lang: Waldemar Gerhardt, Hilmar Hoffer, Peter Biesenkamp, Klaus Budde, Dieter Brei, Egon Köhnen, Gerd Zewe, Atli Eðvaldsson, Sepp Weikl, Hubert Schmitz, Bernd Klotz, Darko Dražić, Petr Rada bis hin zum aktuellen Aufsichtsratsvorsitzenden Björn Borgerding.
Gemeinsame Einheiten mit der F95-Traditionsmannschaft
Das gemeinsame Training am Montagabend mit Fortunas Traditionsmannschaft hatte und hat aber auch einen praktischen Grund, so Peter Wagner: „Das hing einfach damit zusammen, dass wir in letzter Zeit häufig zu wenig Aktive hatten.“ Mit seiner Anfrage bei Team-Manager Mehdi Schröder rannte er sogleich er offene Türen ein: „Das gemeinsame Training ist für uns einfach gelebte Tradition: Von den Legenden bis zu den Sponsoren. Freunde der Fortuna halten sich gemäß dem Grundgedanken des Montagsclubs gemeinsam fit“, so Schröder. Eine bis anderthalb Stunden wird gemeinsam trainiert, wobei es keinerlei Übungsformen gibt, sondern einfach nur gekickt wird – mit der einzigen Einschränkung, dass nur drei Ballkontakte erlaubt sind.
Fortuna-Liebhaber sind willkommen
Wer Interesse an einer Mitgliedschaft im „Montagsclub“ hat, über 40 Jahre alt ist, und dazu noch gemeinsam mit der F95-Traditionsmannschaft trainieren will, der kann sich bei Präsident Peter Wagner über eine Mitgliedschaft erkundigen unter: p1.wagner@yahoo.de.