Johann „Hans“ Meck
Fortunas erster Ehrenspielführer
Aus heutiger Sicht ist es recht schwierig, über Fortunas ersten Spielführer Johann Meck Informationen über seine Karriere als Amateurfußballer bei den 95ern zu erfahren. Die Quellenlage ist leider alles andere als umfangreich. Und dennoch muss er ein ganz besonderer Akteur gewesen sein. Dafür spricht allein die Tatsache, dass der Verein ihn bereits ein Jahr nach Beendigung seiner Laufbahn 1932 zum ersten Ehrenspielführer von Fortuna Düsseldorf ernannt hat.
Geboren wurde Johann Hans Meck, der von allen stets in der Kurzform Hans gerufen wurde, am 10. Mai 1896 in Düsseldorf. Von 1903 bis 1910 besuchte er die Volksschule auf der Flurstraße in Flingern (Flurschule). Danach machte er bis Mai 1914 eine Ausbildung zum Mechaniker.
Aus der Vereinsfestschrift von 1925 geht hervor, dass er ab der Saison 1918/19 für die 1. Mannschaft der Fortuna spielte. Dabei begann er als Rechtsaußen und wechselte in den kommenden Jahren in die defensivere Läuferreihe. In dieser Zeit stieg er mit der Fortuna mehrmals auf - bis in die Gauliga Berg/Mark.
In der Saison 1924/25 wurde er vom Journalisten Friedebert Becker, dem späteren Herausgeber des Sport-Magazins „Kicker“ zu den besten Spielern einer westdeutschen Halbreihe gezählt. In dieser Zeit erreichte er mit der Fortuna zweimal die Endrunde um die Deutsche Meisterschaft. Doch sowohl 1927 (1:4 gegen den Hamburger SV) als auch 1929 (1:5 bei der SpVgg. Fürth) war bereits in der 1. Runde Endstation. Bis zur Saison 1930/31 spielte er in der 1. Mannschaft und gewann zum Abschluss mit den Rot-Weißen die Westdeutsche Meisterschaft in der Endrunde vor den Teams VfB Bielefeld, Meidericher SV (heute MSV Duisburg) und Alemannia Aachen. Im Jahr 1932 wurde er zum ersten Ehrenspielführer des Vereins ernannt. Noch heute wird er als Ehrenmitglied geführt. Über die genaue Anzahl seiner Spiele und Tore im F95-Trikot gibt es leider keine offiziellen Angaben.
Von 1940 bis 1945 übernahm Meck das Traineramt bei den Flingeranern. Bei der Neugründung bzw. Eintragung in das Vereinsregister vom 1. August 1945 übernahm er neben Matthias Bakkers die Tätigkeit als vorläufiges Vorstandsmitglied. Bei der anschließenden außerordentlichen Mitgliederversammlung vom 20. Oktober 1945 trat er jedoch nicht wieder an.
Aus seiner Entnazifizierungsakte (NW 1002-g-23994) geht hervor, dass er Mitglied in der Deutschen Arbeitsfront (DAF), in der Nationalsozialistischen Volkswohlfahrt (NSV) sowie im NS-Reichsbund für Leibesübungen (NSRL) war. Aus den Unterlagen geht weiterhin hervor, dass er der SPD nahestand. In der abschließenden Bewertung wurde Meck in Kategorie V (Entlasteter) eingestuft. Hans Meck verstarb am 23. Juli 1949 in Düsseldorf.