29.08.2018 | Yesterday

Bernhard „Berni“ Steffen

Nationalspieler & Vize-DFB-Pokalsieger mit Sprinterqualitäten

Zehn Jahre lang trug Bernhard "Berni" Steffen das F95-Trikot. Von 1957-67 erzielte er in 241 Pflichtspielen 52 Tore und wurde in dieser Zeit Nationalspieler. Gleich dreimal erreichte er mit den Rot-Weißen das DFB-Pokalendspiel - leider ohne einen Titel zu holen.

Bernhard Steffen - seit jeher kurz Berni gerufen - hatte seine Fußballerlaufbahn im benachbarten Krefeld beim Linner SV begonnen, wo er sämtliche Jugendmannschaften durchlief. 1957 kam der damals knapp 20-Jährige an den Flinger Broich. Bei und mit der Fortuna sollte er fortan seine sportlichen Höhepunkte erleben und entwickelte sich zu einem Idol aus längst vergangenen Zeiten, von dem noch heute viele Anhänger mit allergrößtem Respekt sprechen. Seine Stärken waren eine gute Technik, seine Beidfüßigkeit, Spielintelligenz und vor allem seine Schnelligkeit. Der spielende Stürmer schaffte die 100 Meter in 11 Sekunden und überzeugte dazu durch seine Übersicht und Torvorlagen.

Sepp Herberger macht den Fortunen zum Nationalspieler

Schnell schaffte Steffen den Sprung ins Jugendnationalteam. In der ersten Begegnung der deutschen Jugendauswahl stürmte er gemeinsam mit Uwe Seeler gegen eine Auswahl aus Belgien. Bemerkenswert: Das Spiel wurde durch zwei Treffer des Debütanten Steffen gewonnen! Auch im zweiten Spiel des Jungnationalspielers machte er eine gute Figur, sodass ihn Bundestrainer Sepp Herberger in die A-Nationalmannschaft berief. Am 2. April 1958 war es soweit, als er in Prag gegen die Tschechoslowakei gemeinsam mit klangvollen Namen des deutschen Fußballs, wie Helmut Rahn und Fritz Walter, auflief. Das Spiel ging zwar 2:3 verloren, doch diese Partie hatte ihren eigenen Stellenwert. Denn die Tschechoslowaken galten - für die damalige Zeit noch ungewöhnlich - als Vollprofis. Auch in seinem zweiten Länderspiel gegen Irland, zu dem am 11. Mai 1960 über 51.000 Zuschauer ins Düsseldorfer Rheinstadion strömten, musste Steffen eine Niederlage einstecken (0:1). Es sollten seine einzigen beiden Länderspiele für Deutschland bleiben.

Dreimal Pokalendspiel - dreimal „Vize“

Aber auch auf nationaler Ebene machte sich Berni Steffen einen Namen. Ende der 1950er Jahre erreichte er mit den Rot-Weißen gleich zweimal hintereinander das Pokalfinale. Doch sowohl am 29. Dezember 1957 (0:1 gegen den FC Bayern München) als auch am 16. November 1958 (3:4 nach Verlängerung gegen den VfB Stuttgart) standen die Fortunen nachher dem Gegner Spalier und mussten dem Sieger applaudieren. Das Gleiche widerfuhr ihnen am 29. August 1962, als es gegen den 1. FC Nürnberg eine knappe 1:2-Niederlage nach Verlängerung gab.

Das lange Warten auf die Bundesliga und ein Spiel in Madrid

Als Anfang der 1960er Jahre die Bundesliga gegründet würde, spielte Steffen mit der Fortuna zunächst in der Regionalliga West. Die Flingeraner mussten sich gemeinsam mit Trainer Kuno Klötzer bis 1966 gedulden, bis sie ins Fußball-Oberhaus aufsteigen konnten. In jenem Jahr fand auch ein Benefizspiel der Extraklasse zwischen Fortuna und einer Auswahl von Atlético und Real Madrid statt. Dieses Benefizspiel wurde im ausverkauften Estadio Santiago Bernabéu vor 90.000 Zuschauern (!) ausgetragen. In der Saison 1965/66 hatte Steffen bereits mit Verletzungen zu kämpfen. Er gehörte zwar in der Spielzeit darauf noch zum Bundesliga-Kader bei den Rot-Weißen, absolvierte aber kein Spiel mehr, sodass ihn eine schwere Achillessehnenverletzung im Alter von 30 Jahren zum Ende seiner Karriere zwang.

Danach verfolgte er bis heute als Pensionär noch eifrig die Spiele und den Tabellenstand der Fortuna. Ebenso war er schon häufiger bei den Treffen der Alt-Fortunen, den F95-Legenden von einst, um mit seinen Kameraden von früher über die glorreichen Zeiten zu diskutieren.

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